Dozenten zum Finale

TRIER. (ae) Zum Abschluss des 18. Jazz Workshop International servierten die Dozenten ihrem Publikum in der Tufa einen musikalischen Hochgenuss. Ihr abwechslungsreiches Konzert aus Eigenkompositionen, zeitgenössischem und klassischem Jazz sorgte für gelöste Stimmung und Begeisterung.

Bereits zum 18. Mal fand der Jazz Workshop International des Jazzclub Eurocore in Trier statt - wie immer ausgebucht. Bands, aber auch Sänger und Sängerinnen aus ganz Deutschland und sogar aus Brasilien hatten die Chance genutzt, sich von einem internationalen Team aus Professoren und Dozenten renommierter Musikhochschulen weiterbilden zu lassen. Warum dieses Team so große Anziehungskraft hat, wurde beim traditionellen Dozenten-Abschlusskonzert deutlich. Denn dort boten die sieben Musiker Uli Beckerhoff (Trompete), Wilson de Oliveira (Saxofon), Matthias Nadolny (Saxofon), Glauco Venier (Piano), Peter O`Mara (Gitarre), Gunnar Plümer (Bass), Bruno Castellucci (Schlagzeug) und Sängerin Romy Camerun mehr als nur Musik. Sie vermittelten Jazz als warmes, positives Lebensgefühl. Spürbar war die Souveränität der "alten Hasen", die ohne den Zwang, sich noch profilieren zu müssen, die Essenz aus einer kreativen und vielfältigen Musik schöpfen konnten. Mit Spaß, Spielfreude und humorvollem Kontakt untereinander zeigten sie unterschiedliche Handschriften in großer stilistischer Bandbreite. Harmonisch-melodiös zum Beispiel in "Joanne" von Matthias Nadolny, wo Trompete und Saxofon sanft verschmolzen und an romantische Gefühle rührten. Spitzbübisch-frech in den rhythmischen Kompositionen von Glauco Venier oder temperamentvoll-aufwühlend in den teils rockig klingenden, Stücken des Gitarristen Peter o`Mara: Jeder der Musiker glänzte in brillanten Soli, die trotz Höchstleistungen, etwa von Schlagzeuger Bruno Castelluci, Leichtigkeit ausstrahlten. Tief beeindruckte auch die warme, gehaltvolle Stimme von Sängerin Romy Camerun, die nicht nur durch Gefühl in sanften Balladen, sondern auch durch Feuer und Temperament überzeugte. Letzteres zum Beispiel im Klassiker "Spain", dessen frische und originelle Interpretation mit mitreißender Rhythmusführung und Gitarrensoli das Publikum zum Toben brachten. "Musik mit wenig Mitteln, aber viel Herz", fasste Uli Beckerhoff, Professor an der Folkwang-Schule, mitten im Konzert treffend das zusammen, was an diesem Abend herüberkam und vom Publikum mit frenetischem Applaus gefeiert wurde.

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