Drei Mädchen spenden ihre Spielsachen an Flüchtlingskinder

Trier · Seit dem Bürgerkrieg in Syrien kommen immer mehr Flüchtlinge nach Trier. Rund 800 leben in der Trierer Aufnahmeeinrichtung, darunter viele Kinder. Sie freuen sich sehr über die Spielzeugspenden von drei neunjährigen Mädchen.

Trier. "Für Kinder, die nichts haben, gebe ich gerne etwas ab", sagt die 9-jährige Joana. Damit hat sie wohl noch untertrieben: "Sie und ihre Freundinnen Sarah und Paula haben regelrecht ihre Kinderzimmer leergeräumt", berichtet Maria de Jesus Duran Kremer. Die Vorsitzende des Trierer Beirats für Migration und Integration und Ortsvorsteherin von Trier-Nord hat einige große Säcke Spielsachen sowie einen Puppenwagen in die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende gebracht.
Dank des guten Wetters spielen viele Kinder draußen und nehmen die Sachen neugierig in Augenschein. Aber auch auf den Gängen des Hauses vier drängeln sich die Menschen, und in der Spielstube, dort wo die Spielsachen hingebracht werden, herrscht reger Betrieb.
Leiterin Ulrike Ruff freut sich sehr über die Spende. "Wir haben nur ein Budget von 1000 Euro im Jahr", berichtet sie. Umso dankbarer sei sie für die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Rund 40 bis 50 Flüchtlingskinder im Alter zwischen drei und 14 Jahren kämen regelmäßig in die Spielstube - weitere Räume würden dringend benötigt. "Viele Kinder sind traumatisiert und haben immer noch Angst, ihre Eltern zu verlieren", berichtet Ulrike Ruff. Sie sollen hier zur Ruhe kommen und sich sicher fühlen.
Ein weiteres wichtiges Ziel ihrer Arbeit ist der erste Kontakt mit der deutschen Sprache, ergänzend zum Schulunterricht in der Aufnahmeeinrichtung.
Acht Wochen sind die Flüchtlinge im Schnitt in der Aufnahmeeinrichtung, maximal drei Monate.
"Die Kinder sind uns sehr nahe und fassen schnell Vertrauen zu uns", sagt Ulrike Ruff. "Donnerstag ist meistens Transfertag. Wir stehen ganz oft hier am Bus und weinen." Zum Abschied dürfen sich die Kinder ihr liebstes Spielzeug mitnehmen. red

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