Drei Profis für die Füße

KONZ/BADEM. Seit Januar 2002 gibt es ein neues Gesetz, wonach medizinische Fußpflege nur noch nach einer zweijährigen Ausbildung angeboten werden darf. In der Region Trier gibt es derzeit nur drei, die entsprechend ausgebildet sind.

Als die halbe Million-Euro-Frage "Was behandelt ein Podologe? A Gesicht, B Fuß, C Hände oder D Ohren” über den Fernseh-Bildschirm flimmert, tippt Doris Heckel prompt auf Antwort B. Dass sie mit ihrem Tipp richtig liegt ist nicht verwunderlich. Doris Heckel ist Podologin. Die 47-jährige Fußpflegerin mit einer Praxis in Konz ist seit Februar 2003 eine der drei Fußpfleger in der Region, die nach einer besonderen Ausbildung diesen Titel führen dürfen. Zwei Jahre lang fuhr Doris Heckel nach Pforzheim in die Schule, um im theoretischem Unterricht und in Praktika die hohe Kunst der medizinischen Fußpflege vor allem auch an "Problemfüßen” zu lernen. Rund 30 000 Euro hat sie in ihre Qualifikation gesteckt. "Wer sich nur wenige Monate in Trier zum Fußpfleger ausbilden lässt, dem fehlt einfach das Fachwissen und das Werkzeug”, schätzt Heckel ein. Und: Mit der kurzen, günstigen und vom Arbeitsamt geförderten Ausbildung habe man so gut wie keine Zukunftsaussichten.Diabetiker müssen vorsichtig sein

"Die Zukunft gehört dem Podologen", weiß ihr Kollege Theo Mai. Der Podologe arbeitet in und um Bitburg und Wittlich und ist sich sicher: "Die medizinischen Fußpfleger werden aussterben.” Mit dem neuen Podologengesetz gibt es für die Berufsausbildung zum Fußpfleger endlich einheitliche Standards. "Viele Fußpfleger erkennen nach meiner Erfahrung keinen Nagelpilz”, sagt Heckel. Das kann schlimme Folgen haben. Vor allem Diabetiker müssen bei der Wahl des Fußpflegers Vorsicht walten lassen. Jeder, der mehr als kosmetische Fußpflege sucht, sollte einen Podologen aufsuchen. Ein Podologe beachtet die hygienischen Erfordernisse, erkennt bei der Behandlung des Fußes Veränderungen oder Erkrankungen und verweist dann auf einen Arzt. Auf ärztliche Verordnung führt er dann medizinisch indizierte Behandlungen am Fuß durch. "Unsere Füße sollten uns sehr wichtig sein”, mahnt Margret Kalle. Sie ist ebenfalls seit September Podologin und hat insgesamt fünf Praxen - in Badem, Bitburg und Wittlich. Sie hat beobachtet, dass viele ihre "Laufwerkzeuge” vernachlässigen und dem stark belasteten Körperteil nicht genügend Beachtung schenken. Margret Kalle weiß um die große Verantwortung, die sie in ihrem Beruf hat und legt großen Wert auf eine gute Ausbildung. "Oft kann ich mit ein bisschen Stolz sagen: Ich habe einen Zeh oder Fuß gerettet.” Kontakt: Doris Heckel, Telefon 06587/9764, Margret Kalle, Telefon 06563/1898, Theo Mai, Telefon 0170/8142954.

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