Dreiste Steinewerfer

Ärger in Quint: Unbekannte Täter haben in vier aufeinanderfolgenden Nächten Fensterscheiben der Katholischen Familienbildungsstätte Remise eingeschlagen. Die Remise-Leute sind frustriert.

 Ein Stein hat die Doppelverglasung durchschlagen und landete in einem Gruppenraum der Remise. TV-Foto: Gabriela Böhm

Ein Stein hat die Doppelverglasung durchschlagen und landete in einem Gruppenraum der Remise. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. (gsb) Gleich mehrere Scheiben gingen über das Wochenende zu Bruch. "Jede Nacht eine", beschreibt Vereinsvorsitzender Dieter Everz den Tathergang. Die Remise hat Anzeige erstattet. Ärger und Enttäuschung über die sinnlose Zerstörungswut sind Everz' Worten deutlich zu entnehmen. Schließlich bietet die Einrichtung eine Vielzahl von Angeboten für Kinder und Familien an, hält Kurse - wenngleich in deutlich geringerer Kapazität - auch für Jugendliche. Treffpunkt für Jugendliche

Gerade letztere Zielgruppe vermutet die Remise nun als mögliche Täter. Denn seit für 50 000 Euro der Parkplatz hinter der Remise mit Verbundsteinpflaster hergerichtet und Hohlbetonsteine für die anstehende Bepflanzung im Hang aufgebaut worden sind, hat sich auf dem Gelände ein Treffpunkt von Jugendlichen gebildet. Die Pflanzkübel dienten den jungen Leuten als Sitzgelegenheit. Grundsätzlich habe man nichts dagegen, dass sich Jugendliche auf dem Parkplatz treffen, sagt Everz. Das Gelände habe der Remise-Verein von der Kirchengemeinde St. Peter angepachtet. "Dann sollen sie aber ihren Müll auch entsorgen." Fotos, die der Hausmeister gemacht hat, zeigen, wie heftig die Hinterlassenschaften der Jugendtreffen sind: Jede Menge Bierflaschen, Scherben und Verpackungsmüll türmen sich am Morgen. Schaden in Höhe von 1000 Euro

Ob der oder die Steinewerfer aus der Gruppe der Jugendlichen stammen, wissen die Remise-Leute nicht - aber es sei naheliegend. "Das kann so nicht weitergehen", ärgert sich Everz über den Schaden von etwa 1000 Euro. In einer außergewöhnlichen Vorstandssitzung am Freitag will er den Bau einer Videoüberwachungsanlage vorschlagen.Auf die Polizei ist er nicht gut zu sprechen. "Die kommt sofort, wenn sich ein Nachbar über Lärm nach 22 Uhr aus der Remise beschwert, aber nicht bei so was." Roman Kierok, Leiter der Polizeiinspektion Schweich, hält dagegen: "Wir haben im Vergleich zu anderen Orten in Ehrang und Quint sowieso eine erhöhte Präsenz, Streifen sind motorisiert und zu Fuß unterwegs. Allerdings werden wir keine Wachleute vor irgendwelche Gebäude stellen." Jugendlicher Vandalismus sei nicht alleine durch die Polizei zu ändern. Daher arbeite man zusammen mit der Kirchengemeinde St. Peter an einem runden Tisch, der auch eine Streetworkerin angehört. Auf sie setzt Ortsvorsteher Günther Merzkirch. Probleme mit ausgeflippten Jugendlichen an anderer Stelle im Ort seien durch ihren Einsatz sehr schnell gelöst worden.

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