Dressierte Trampeltiere

TRIER. "Manege frei" heißt es derzeit in den Moselauen. Mit rassigen Pferden, Artisten aus zehn Nationen und der "Königin der Clowns", Antoschka vom Moskauer Staatszirkus, präsentiert der Zirkus Carl Busch ein Programm der Spitzenklasse für Jung und Alt.

Dass es sich beim Zirkus Carl Busch um einen ganz besonderen Zirkus handelt, wird gleich beim Eintritt in das mächtige, beheizte Zirkus-Zelt deutlich. Livrierte Pagen empfangen die Gäste, ein siebenköpfiges Orchester verbreitet mondäne Atmosphäre. Gleich zu Beginn des gut zweistündigen Programms tritt der große Star der Manege auf: Antoschka, Clownesse aus der Schule des Moskauer Staatszirkusses. Seit zwei Jahren ist die Vollblut-Artistin mit der strubbeligen roten Perücke und den lustigen Sommersprossen fester Bestandteil des Busch-Programms und tritt immer wieder in den Umbau-Pausen auf. Sie begeistert nicht nur mit ihren Späßen Jung und Alt. Antoschka jongliert gekonnt mit allen möglichen Gegenständen, fährt mit einem Einrad um das Manegenrund und schenkt den Kindern Luftballons. Großen Jubel gibt es für ihre Akrobatik, bei der sie fünf Rollen übereinander stapelt und auf einem darauf liegenden Brett jongliert. Restlos begeistert ist das Publikum auch von den zwei kleinen Hunden der Moskauerin, die im Handstand durch die Manege laufen. Beliebt ist ebenfalls die Katze mit dem flauschigen, rot-braunen Fell, die sich von jedem streicheln lässt und in aller Ruhe über die Schultern eines Zuschauers spaziert. Aber nicht nur kleine Tiere gibt es im Zirkus Busch. Heinrich Frank ist für die großen Tiere zuständig. Er präsentiert eine Dressur mit sieben sibirischen Trampeltieren und dirigiert acht prächtige, friesische Rappenhengste durch die Manege. Die stolzen Tiere mit dem glänzenden pechschwarzen Fell tanzen mal spielerisch durch die Manege, um im nächsten Moment in wildem Tempo durch das Rund zu galoppieren. Neben den Tierdressuren begeistern die Artisten das Publikum. So jongliert Ronny Neumann mit drei Tischtennisbällen, die er mit dem Mund bis zu 15 Meter hoch in die Kuppel schießt und - ohne sie mit den Händen zu berühren - wieder auffängt. Muskelmann Adam Medini führt mit seiner Kraft und seinem Können Handstände auf Schwertern und Streitäxten vor und jongliert im Handstand mit einem brennenden Rohr.Phantom der Oper

Mystisch wird es bei seiner Schwarzlicht-Show, als er in weiße Tücher gehüllt als "Phantom der Oper" an einem dicken Tau über die Köpfe der Zuschauer hinwegfliegt. Anmutig und filigran dagegen der Drahtseil-Akt von Orfeli und die Trapez-Vorführungen der jungen Artistin Jane aus der Berliner Artisten-Schule. Immer wieder sorgt die Bubi Ernesto-Familie mit ihren Clownerien für Begeisterungsstürme - besonders beim jungen Publikum. Mit seiner Ankündigung, Artisten von Weltklasse-Format zu präsentieren, hat der Zirkus Carl Busch nicht zu viel versprochen. Auch im kommenden Jahr will Zirkusdirektor Alfons Wille-Busch mit seinen Artisten wieder an die Mosel kommen. Dann allerdings mit einem neuen Weihnachtsprogramm. Der Zirkus Carl Busch ist noch bis Sonntag, 7. Dezember, in Trier zu besuchen. Die Vorstellungen sind täglich um 15 und 19.30 Uhr, am 7. Dezember jedoch um 15 und 18 Uhr.

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