Dritter Anlauf für Budenzauber an der Porta Nigra

Diesmal kann die Stadt nicht Nein sagen: Nach zwei gescheiterten Versuchen im Brunnenhof bauen die Porta-Gastronomen ihren Mini-Weihnachtsmarkt nun auf der Terrasse der Gaststätte "Theo" auf. Die Holzbuden sollen bis Anfang Januar stehenbleiben.

 Die Vorbereitungen laufen: Übermorgen, Freitag, soll der „Weihnachtsmoart“ an der Porta öffnen. TV-Foto: Roland Morgen

Die Vorbereitungen laufen: Übermorgen, Freitag, soll der „Weihnachtsmoart“ an der Porta öffnen. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Es ist der bereits dritte Versuch des Gastonomen-Duos Alex G. Kieffer und Ralf Laux (beide 49), die Winter-Tristesse an der Porta Nigra zu beenden. Die beiden ersten Anläufe stießen nicht auf Gegenliebe der Stadt. Die sagte vor einem Jahr Nein zu den Plänen, im Brunnenhof (Innenhof des Simeonstifts direkt an der Porta) einen kleinen Weihnachtsmarkt zu organisieren, und erteilte kürzlich auch dem Vorhaben, dort eine Eislaufbahn zu betreiben, eine Absage. Jetzt laufen die Vorbereitungen zu Projekt Nummer drei. Auf der Terrasse der Gaststätte "Theo" sind die Holzbuden aufgebaut worden, die 2008 nicht im Brunnenhof stehen durften. "Das Ganze wird noch schön weihnachtlich dekoriert, und am Freitag geht's los", kündigt Kieffer an.

Den "Trierischen Weihnachtsmoart", wie die Betreiber das Mini-Hüttendorf an der Porta nennen, muss die Stadt wohl oder übel akzeptieren. Der Unterschied zum (städtischen) Brunnenhof: Der Budenzauber geht auf einem Privatgrundstück über die Bühne. Angeboten werden ausschließlich Speisen und Getränke wie Glühwein, Glühviez und Feuerzangen-Bowle, deshalb sind Kieffer und Laux auch nicht ans Ladenschluss-Gesetz gebunden. Sie streben Öffnungszeiten von 17 bis 22 Uhr, am Wochenende von 15 bis 22 Uhr an. Revanchegelüste, weil die Stadt zweimal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat? "Nein", betont Kieffer, "Uns geht es nicht darum, jemanden zu ärgern, sondern darum, Möglichkeiten zu nutzen. Im Winter ist das Porta-Umfeld mausetot. Das ist des Stadt-Wahrzeichens unwürdig. Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Initiative zur Attraktivitätssteigerung beiträgt."

"Weihnachtsmoart" bis Anfang Januar



Das sieht auch der Arbeitskreis Simeonstraße so. "Wir freuen uns über diese Belebungs-Initiative und wünschen den Betreibern viel Erfolg", sagt Vorstandsmitglied Yvonne Steffgen (34).

Wenig Erfolg hatten Laux und Kieffer bislang mit dem Restaurant Brunnenhof, das sie neben "Theo" und "Täglich" seit der Konstantin-Ausstellung 2007 gemeinsam betreiben. Die Gaststätte im Simeonstift (Sitz des Stadtmuseums), lassen sie vorerst geschlossen. Frühester Wiedereröffnungs-Termin: 1. April 2010. Die beiden Gastronomen beklagen "mangelnde Bereitschaft der Stadt", Mängel zu beheben und einen Ganzjahresbetrieb zu ermöglichen. Es gebe überdies zu viele denkmalrechtliche Auflagen - und kein Entgegenkommen des Rathauses; "obwohl wir kürzlich in einem Gespräch mit OB Jensen dargelegt haben, dass ein Betrieb im Winter unter den gegebenen Voraussetzungen nicht funktionieren kann."

Nach den nicht genehmigten Projekten im Brunnenhof soll nun der "Trierische Weihnachtsmoart" zünden. Die Holzhäuschen wollen Kieffer und Laux bis zum ersten Wochenende im neuen Jahr betreiben. Geöffnet ist ab übermorgen, Freitag, täglich - außer am Totensonntag (22. November).

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