Trier/Saarbrücken. Die Polizei in Trier feiert einen Schlag gegen eine Einbrecherbande: Nach gemeinsamen Ermittlungen haben die saarländischen Kollegen der Trierer Ermittler am Dienstag zwei Tatverdächtige festgenommen. In einer Pressemitteilung der Polizei heißt es, dass einer der beiden Männer, ein 21-Jähriger, in einem Mercedes der R-Klasse unterwegs war. Die Oberklassen-Limousine war nach einem Wohnungseinbruch in Prüm vom vergangenen Sonntag als gestohlen gemeldet worden.
Die Polizei hatte vor der Masche, die bei dem Einbruch benutzt wurde, in den vergangenen Wochen mehrfach gewarnt: Einbrecher knacken nachts Autos, stehlen Fernbedienungen für die Garagen benachbarter Häuser und dringen über oft unverschlossene Verbindungstüren in die Wohnräume ein. Dort stehlen sie zum Beispiel Schmuck sowie Bargeld und verschwinden wieder - nach wenigen Minuten.
Opfer schlafen und hören nichts

"Oftmals schliefen die Bewohner nichtsahnend in ihren Betten, während die Einbrecher Schmuck und teure Elektrogeräte entwendeten", heißt es bei der Polizei. In einigen Fällen fanden die Täter laut Polizei in den Wohnräumen auch Fahrzeugschlüssel, die ihnen den Diebstahl hochwertiger Autos ermöglichten.
Die beiden festgenommenen Männer sind nach Angaben der Polizei "Teil einer international agierenden litauischen Bande", der bundesweit mindestens 100 Wohnungseinbrüche mit dieser Masche zur Last gelegt werden.
Der 23-jährige Komplize des Mercedes-Fahrers steuerte vor seiner Festnahme laut Polizei einen grünen VW Sharan. Dessen Halter soll laut Polizei als mutmaßlicher Kopf der Bande für die Planung und Durchführung der Taten verantwortlich sein.
Noch sei nicht klar, wie viele Taten der Bande bundesweit zuzuschreiben sind; für den Bereich des Polizeipräsidiums Trier dürften es mehr als 40 sein ("Neue Einbruchsmasche: Per Garagenöffner ins Haus", TV vom 12. Februar).
Nicht nur in Prüm (Eifelkreis Bitburg-Prüm), sondern auch in Tawern und Zemmer (beide Kreis Trier-Saarburg) sowie in Binsfeld und Morbach (beide Kreis Bernkastel-Wittlich) wurden solche Delikte registriert. Die Ermittler in Saarbrücken gehen derzeit von einer Gesamtschadenshöhe von mindestens 350 000 Euro aus.
Einer der Tatverdächtigen hat nach Polizeiangaben eine Vielzahl von Einbrüchen im gesamten Bundesgebiet eingeräumt. Die beiden Männer wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Saarbrücken einem Richter beim Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle wegen fortgesetzten, gewerbsmäßigen, schweren Bandendiebstahls. Jetzt befinden sich die Männer in verschiedenen Justizvollzugsanstalten in Untersuchungshaft.