Ehrang. Der Tagesordnungspunkt "Verkehrsberuhigung der Ortseinfahrt Ehrang/Friedhofstraße" war nach den umfänglichen Budget-Diskussionen (TV vom Dienstag) vorgesehen. Eine Einwohnerfragestunde sollte erst danach folgen. "Ich verstehe nicht, warum die Leute nicht endlich zu Wort kommen", kritisierte eine Bürgerin. Als der Ortsbeirat nach 90 Sitzungsminuten das Thema "Friedhofstraße" aufgriff, war kein Halten mehr. Denn die B 422 von Kordel nach Ehrang, die ab Ortseinfahrt Ehrang Friedhofstraße heißt, ist gut ausgebaut - zu gut für die Anwohner. Das Publikum forderte, die Sitzung zu unterbrechen. "Die Friedhofstraße ist eine reine Rennstrecke", rief ein Anwohner. In der Tat rasen Autofahrer regelmäßig mit zu hoher Geschwindigkeit nach Ehrang hinein oder hinaus.

Tempo-40-Schilder mussten entfernt werden

Der Zustand hat sich weiter zugespitzt, nachdem aufgrund gesetzlicher Vorgaben Tempo-40-Schilder abmontiert worden waren. Anwohner fordern nun die Aufstellung von Tempo-30-Schildern - aber das ist nicht so einfach. Tempo 30 dürfe nach Auskunft des Straßenverkehrsamtes nur auf kurzen Strecken eingerichtet werden, teilte Ortsvorsteher Günther Merzkirch mit. Das hätte möglicherweise zur Folge, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung nur bis zur Heideauffahrt gelte, dann für ein kurzes Stück auf Tempo 50 hinaufgesetzt würde, um danach wieder auf Tempo 30 ab den Pastörenfriedhöfen reduziert zu werden. "Durchgängig 30!", forderten jedoch die Anwohner mit Blick auf gefährdete Schulkinder. "Und Überholverbot!", meinte Anlieger Eberhardt Schein, der von "lebensgefährlichen Überholmanövern" am Ortseingang berichtete.

Nun soll geprüft werden, ob eine Fahrbahn-Verengung möglich ist und Tempo 30 durchgängig bis in den Ortskern eingerichtet werden kann. Auf Antrag der SPD soll die Polizei mit Kontrollen verstärkt Präsenz in Ehrang zeigen. Der Ortsbeirat beschloss einstimmig, den Leiter der Polizei Schweich zur nächsten Sitzung am 21. Oktober einzuladen.