Edelmetall für edle Tropfen

TRIER. Medaillensegen für Mosel-Saar-Ruwer-Weine: Mehr als 80 Prozent der über 5000 zur Probe angestellten Weine und Sekte dürfen sich künftig mit goldenen, silbernen oder bronzenen Kammerpreismünzen schmücken. Die Banderolen sollen für Qualität bürgen und den Winzern bei der Vermarktung helfen.

"Nur Erzeugnisse, die deutlich über dem Durchschnitt liegen, werden mit einer Preismünze ausgezeichnet", heißt es in einer Pressemitteilung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Darüber, wo der Durchschnitt liegt, wenn über 80 Prozent der zur Prämierung angestellten Weine mit Kammerpreismünzen ausgezeichnet werden, ließ sich der Präsident der Landwirtschaftskammer, Günther Schartz, bei seiner Ansprache in der Europahalle zwar nicht aus. Aber bei einer Prämierungsfeier geht es ja auch ums Loben. Für eine Kammerpreismünze in Frage kommen nur Weine, die ihre Winzer zur verdeckten und anonymen Probe durch die Landwirtschaftskammer anmelden. Bisher geltende Einschränkungen sind dabei in diesem Jahr weggefallen: Weder eine zu hohe Restzuckermenge noch, dass die Erzeugnisse aus zugekauften Trauben, Mosten oder Weinen hergestellt wurden, hinderten an der Teilnahme. Die ausgezeichneten Weine haben neben ihrer Qualität vor allen Dingen einen Vorteil: Sie lassen sich leichter vermarkten. "Die Marktforschung hat gezeigt, dass Weinkonsumenten zunehmend unter Beachtung von Qualitätskriterien einkaufen. Dabei spielt die Prämierung vermehrt eine Rolle, denn die Medaillen offenbaren auf den ersten Blick Qualität", sagte Kammerpräsident Schartz. "Die Prämierung ist ein hervorragendes Marketinginstrument, denn prämierte Weine und Sekte verkaufen sich leichter." Über die Hälfte der Mosel-Saar-Ruwer-Betriebe - darunter viele der ganz Großen - verzichtet allerdings auf das "Marketinginstrument Kammerpreismünze" und stellt keine Weine zur Prüfung an. Allerdings nehmen auch nicht nur kleine Betriebe, die Absatzhilfen gut gebrauchen können, an der Kammerprämierung teil: Auch Spitzenweingüter wie Wwe. Dr. H. Thanisch, Erben Müller-Burggraef aus Bernkastel-Kues oder die Staatliche Weinbaudomäne Trier sind auf den 200 Seiten, die Mosel-Saar-Ruwer im Prämierungskatalog einnimmt, zu finden. Und etliche Winzergenossenschaften ebenfalls.

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