Eher kontraproduktiv

Eigentlich war es eine erfreuliche Nachricht, dass sich doch ein Investor für die Erhaltung der markanten Fassade des Hauses Gervasius-/Wechselstraße interessierte. Bedauerlich nur, dass die Stadt keinen ernsthaften Willen dazu zeigte.

Das Argument, der vorgelegte Entwurf habe städtebaulich und architektonisch nicht überzeugt, bleibt angesichts der Qualität einiger prominenter Beispiele der jüngeren Trierer Architektur zweifelhaft. Gerade unter städtebaulichen Gesichtspunkten müsste es als Verlust bezeichnet werden, wenn das für den gesamten Straßenraum (bis hin zur Neustraße) bedeutsame Eckgebäude einem Parkplatz weichen würde. Als Bürger fragt man sich, wie schlecht der besagte Entwurf wohl gewesen sein muss, wenn nun eine Schotterfläche auf unbestimmte Zeit die bessere Alternative darstellen soll. Auch erscheint das Verfahren (Zitat:) "erst mal abreißen, um in Ruhe neu beplanen zu können" vor allem im Umgang mit Denkmälern eher kontraproduktiv. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Linie nicht durchsetzt und wir nicht erneut um ein charakteristisches Bauwerk ärmer werden, denn auch die historische Substanz der ältesten Stadt Deutschlands ist nicht unerschöpflich. Holger Leonhardt, Trier

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