Ehranger sagen Nein zu Kürzungen

EHRANG. Ehranger Kommunalpolitiker sind verärgert über den Vorschlag der Stadt, die Ortsteilbudgets zugunsten der Sanierung des Südbads zu halbieren (der TV berichtete). "Wir haben immer sauber gearbeitet", lautete der Tenor in der jüngsten Ortsbeiratssitzung.

"Ich fühle mich persönlich beauftragt, für Ehrang zu sorgen", erklärte Ortsvorsteher Günther Merzkirch (CDU). Die geplante Kürzung des Ortsteilbudgets lehne er ab. Bislang gab es einen Sockelbetrag von 18 000 Euro pro Stadtteil, dazu Kopfpauschalen, die in Ehrang für 9347 Einwohner einen zusätzlichen Betrag von 16 112 Euro ergeben. Die Verwendung der rund 34 000 Euro für das nächste Haushaltsjahr war bereits diskutiert worden. Während mit den derzeitigen Haushaltsmitteln das dringend benötigte Inventar für das demnächst fertiggestellte Bürgerhaus angeschafft wird sowie ein Weg, ein Platz und Spielgeräte finanziert werden, sollte das Ortsteilbudget 2006 eine Technikbühne und den Ausbau von Jugendräumen im Keller des Bürgerhauses finanzieren. Diese Maßnahmen sowie die Einrichtung eines Bolzplatzes gegenüber dem Velter-Spielplatz könnten mit einer Halbierung des Ortsteilbudgets in den nächsten zwei Jahren nicht mehr finanzierbar sein. Die Ortsbeiräte ließen ihrer Bestürzung freien Lauf. "Wir haben immer unsere Hausaufgaben gemacht, immer neue Ideen entwickelt, Geld für das Bürgerhaus frei geschaufelt. Nachher fehlt es an wesentlichen Ausstattungen", meinte Christel Neu und fürchtete, dass nun "der Anfang vom Ende" der Ortsteilbudgets gemacht sei. Investition in Rasenplatz verschoben

Auch Leo Gohr (SPD) sprach sich gegen eine Kürzung aus. Allerdings müsse der Verteilungsmodus überdacht werden. Es sei ungerecht, wenn kleine Stadtteile den gleichen Festbetrag wie größere bekämen. Den Stein ins Rollen gebracht hatte im Sommer Bertrand Adams, aus Ehrang kommender CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, der mehr als eine Million Euro aus nicht verwendeten Ortsbudgets als Solidarbeitrag zur Finanzierung des maroden Südbads ins Spiel gebracht hatte. Die Einsicht der Stadtteile in die Erforderlichkeit dieser Maßnahme sei allerdings abhängig von ihrer Entfernung zum Südbad, hatte Adams beobachtet. Stadtratsmitglied Ingeborg Sahler-Fesel (SPD) kritisierte, dass mit der geplanten Mittelkürzung "ganz klar nicht nur die Solidarisierung mit dem Südbad" gemeint sei. Der Ortsbeirat sprach sich einstimmig gegen eine Mittelkürzung aus. Sollte es dennoch dazu kommen, müssten die Budgets zukünftig ausschließlich nach Einwohnerzahlen aufgeteilt werden, fordern die Ehranger Beiratsmitglieder. Zwei weitere Hiobsbotschaften betrafen den geplanten Kunstrasenplatz auf der Heide, der im mittelfristigen Investitionsplan auf die Jahre 2008/2009 verschoben wurde. Der Ortsbeirat will sich um ein Vorziehen dieser Maßnahme bemühen. Allein 250 Kinder bis zur C-Jugend trainieren derzeit auf einem kaputten Platz. Außerdem habe die Post die Schließung ihrer Filiale im Rewe-Markt zum 31. Dezember angekündigt (ausführlicher Bericht folgt).

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