Ehre, wem Ehre gebührt

TRIER-EHRANG. (hme) Dieter Meier, Vorzeigeathlet der Ehranger Kylltalheber, erkämpfte sich bei den Masters Europameisterschaften eine Goldmedaille. Dafür wurde der Gewichtheber jetzt auch in seinem Stadtteil geehrt.

Dieter Meier ist eine Frohnatur. Kaum eine Antwort ohne einen Scherz und ein Lachen auf den Lippen. Seinen Sport nimmt Meier allerdings sehr ernst. 1979, im Alter von 15 Jahren, begann seine Sportlerkarriere. Des öfteren schaute er den Gewichthebern des damals seit sechs Jahren existierenden Vereins beim Training zu. Dann entschied er sich, selber mit zu machen. "Ich trainierte damals fünf Mal in der Woche, und nach drei Wochen ging ich auf den ersten Wettkampf", sagt Meier. Nur anderthalb Jahre später war der Gewichtheber bereits Deutscher Meister. "Das ging natürlich nur so schnell, weil ich vorher schon im Turnverein war und schon eine entsprechende Fitness hatte", erklärt er. Bei der Bundeswehr trainierte Meier dann zwei Jahre in einer Sportfördergruppe, arbeitete dann zehn Jahre bei der Kuag-Textil AG, ließ sich zum Systemkaufmann umschulen und arbeitet heute in der Gastronomie. Seinen geliebten Sport bei den Kylltalhebern ließ er nie aus den Augen, trainierte über all die Jahre mehrmals die Woche und kassierte Titel und Pokale gleich dutzendweise. Er war Nationalmannschaftsheber, vielfacher Deutscher Meister und hielt jahrelang die Rekorde seiner Gewichtsklasse. Mit seinen 43 Jahren ist Meier heute der Senior der Kylltalheber. "Ich war trotz meiner vielen Erfolge niemals ernsthaft verletzt", sagt Meier. Technische Fähigkeiten und ausgewogenes Training seien dafür unabdingbar gewesen. Die Einnahme obskurer Mittelchen zur Leistungssteigerung ist für den Sportler undenkbar. Zwar lässt es Dieter Meier heute etwas ruhiger angehen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass er sich zum "alten Eisen" rechnet. Seine Erfolgsbilanz ist nach wie vor beeindruckend: 2002 erster Platz in Rheinland-Pfalz im Zweikampf - Zweikampf bedeutet Reißen und Stoßen, die Gewichte werden addiert. 2003 zweiter Platz bei den Deutschland-Meisterschaften. 2004 bester Heber im Rheinland. 2005 dritter Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Master und zuletzt 2006 der erste Platz bei den Europameisterschaften der Master in Bad Rappenau. Dort kämpften 600 Teilnehmer aus 30 Nationen um den Sieg. Meier führte in seiner Gewichtsklasse bis 62 Kilo nach drei sauberen Reißversuchen mit 82 Kilo, seine Konkurrenten konnten über die Überlegenheit des Ehrangers nur staunen. Auch im Stoßen glänzte Meier und brachte ohne Fehlversuch 104 Kilo zur Hochstrecke. Mit 186 Kilo im Zweikampf hatte der Ehranger am Ende 50 Kilo Vorsprung auf den zweitplatzierten Duncan Pollack aus Schottland. Für diese Goldmedaille, seinen bisher größten sportlichen Erfolg, erhielt Meier jetzt eine zusätzliche Anerkennung aus der Hand von Günther Merzkirch, Ortsvorsteher von Ehrang und Quint. Im Namen des Ortsbeirats, der Ehranger und Quinter Bürger und der Gemeinschaft Ehranger Ortsvereine gratulierte Merzkirch und übergab ein Präsent, einen Ehranger Teller. "Wir Ehranger und Quinter sind stolz auf unseren Goldmedaillengewinner. Viele Ehranger und Quinter haben während des Wettkampfs die Daumen gedrückt", betont Merzkirch. "Ihre Einstellung sowie Ihr dreimaliges wöchentliches Training gibt uns allen die Hoffnung, dass Sie auch weiterhin für die Kylltalheber, und damit für Ehrang, heben werden." Dass Dieter Meier noch lange nicht ans Aufhören denkt, ist sicher: "So lange ich laufen kann, kann ich auch noch heben."

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