Ein Abend mit Peter von der Mosel

TRIER. Dem Heimatdichter Peter Schroeder (1875–1935), besser bekannt als Peter von der Mosel, widmet der Verein Trierisch eine Veranstaltung am Freitag, 25. August, 19 Uhr, im Café Weimer (Grabenstraße 4). Eintritt frei.

"Möt Leif o Siel hooß dau möd baade Fießen off deinem Heimatboden ferm gestaang" ("Mit Leib und Seele hast du mit beiden Füßen auf deinem Heimatboden fest gestanden"), schrieb Klaus Schmitt in einem Trierer Mundartgedicht, das er Peter von der Mosel nach dessen Tod 1935 gewidmet hatte. Peter von der Mosel - unter diesem Namen war der Lehrer, geschätzte Schriftsteller und Heimatforscher Peter Schroeder weithin bekannt. Geboren am 14. August 1875 in Mehring als Sohn einer Bauern- und Winzerfamilie, absolvierte er seine Ausbildung im Trierer und Prümer Lehrerseminar. Mit 21 Jahren trat Peter Schroeder seine erste Volksschullehrer-Stelle im Saarland an, beantragte aber schnell die Versetzung in sein geliebtes Moselland. Ab 1902 unterrichtete er in Fell, ab 1911 in der Trier-Wester Volksschule St. Markus. Kurz vor seinem plötzlichen Tod wurde ihm die Leitung der Volksschule Trier-Pallien übertragen.Faible für Brauchtum des Mosellandes

Sein literarisches Werk beschränkte Peter von der Mosel, der seine Gedichte auch mit Mosellanus und Merula unterzeichnete, nicht nur auf Mehringer und Trierer Mundart. Bereits 1909 gab er in einem Dresdner Verlag den Gedichtband "Aus stillem Tal" mit mehr als 160 hochdeutschen lyrischen und romantischen Gedichten heraus. "Unsre Wiege stand im Tal, tief im Frieden . . ." heißt es im Vorwort. Mit dem Frieden war es aber bald vorbei. Als Soldat im Ersten Weltkrieg schrieb er in den Vogesen Kriegsgedichte. Seine Arbeiten über das damalige und bereits vergangene Brauchtum an der Mosel sind größtenteils in den Trierer Tageszeitungen, in Kalendern sowie in Heimatzeitschriften veröffentlicht, vor allem in der "Trierischen Heimat", der Monatszeitschrift des Vereins Trierisch. Seine umfangreiche volkskundliche Tätigkeit beschäftigte das Multitalent Schroeder lange Jahre mit dem Erforschen und Zeichnen von Wegkreuzen sowie mit allem, was mit Wein zu tun hat, aber auch mit Hanf- und Flachsanbau. Zu den von ihm gezeichneten Persönlichkeiten des Trierer Landes gehört unter anderem die Dichterin Antonie Haupt (1853-1932). 1933 veröffentliche Schroeder das Bändchen "Der Gelhänschensbaum und andere lustige Geschichten aus meiner Jugendzeit"; im selben Jahr erschien von ihm zur Heilig-Rock-Ausstellung das Pilgerbüchlein "Der Heilige Rock und die Sehenswürdigkeiten von Trier". Sein umfangreiches Schrifttum, vor allem die Erzählungen und Mundartgedichte, zeugen von einem sehr heimatverbundenen, mundartbegabten, humorvollen und fröhlichen Peter von der Mosel. Genau so beschrieben ihn seine Zeitgenossen übereinstimmend. Namensgeber für Trier-Wester Straße

Der Arzt Dr. Carl Schroeder, eines von acht Kindern der Familie, veröffentlichte 1975 eine Auswahl von Geschichten und Gedichten seines Vaters, Titel: "Mei Bruder on eich." Die bedeutendste Ehrung war Peter Schroeder 23 Jahre nach seinem Tod zuteil geworden: Seit 1958 trägt eine Straße in Trier-West seinen Namen. Der Heimatort Mehring würdigte den populären Sohn mit einer Gedenktafel. Auf Initiative seines Vorsitzenden Herbert Michael Kopp (64) erinnert der Verein Trierisch in einer Gedenkveranstaltungen übermorgen, Freitag, im Cafe Weimer, Grabenstraße 4, an Peter Schroeder. Mitglieder tragen hochdeutsche und mundartliche Texte vor. Klauspeter Bungert (Flügel) spielt Werke der Musik-Jubilare Mozart und Robert Schumann. Die rund zweistündige Veranstaltung beginnt um 19 Uhr; der Eintritt ist frei.

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