"Ein Apfel am Tag hält den Doktor ab…"

TRIER. Innerhalb weniger Tage schritten die Trierer zweimal zur Wahl: Zuerst, um ihren neuen Oberbürgermeister zu bestimmen, und beim Bauernmarkt mit Erntedankfest, um den "Trierer Apfel 2006" zu küren. Das amtliche "Apfel-Ergebnis" liegt nun vor. Wohlklingend wie -schmeckend der Sieger: "Ruuuuuuuubinette Rosssssssso!"

Zwei Kandidaten waren es bei der Oberbürgermeisterwahl, ungleich mehr, nämlich acht, bei der Wahl zum "Trierer Apfel 2006". Auf was die Trierer bei der Wahl ihres Stadtoberhaupts geachtet haben, was ihnen ganz besonders wichtig war, ist nicht in letzter Konsequenz bekannt. Anders sieht dies aus bei der "Apfel-Wahl": 1. "Aussehen", 2. "Geschmack", 3. "Gesamteindruck", 4. "Würden Sie den Apfel kaufen?" waren die entscheidenden Kriterien, die mit gut, mittel oder schlecht beziehungsweise öfters, gelegentlich, selten bewertet werden konnten. "Das Votum war eindeutig", verkündet Franz Josef Scheuer vom veranstaltenden Kompetenzzentrum Gartenbau im DLR Rheinpfalz, Pflanzenschutz im Gartenbau, in Trier das nicht nur vorläufige amtliche Ergebnis: Mit klarer Mehrheit hatten die Trierer die Sorte "Rubinette Rosso" (175 Nennungen von insgesamt 289) auf Platz eins gehoben. Der Charakter des Sieger-Früchtchens: Süß mit feiner Säure, fruchtig, klein bis mittelgroß, grüngelb mit rostroter Deckfarbe - und was den Kuchenfan erfreuen dürfte: gute bis sehr gute Backfähigkeit. "Viele interessante Gespräche" habe es gegeben, bilanziert Franz-Josef Scheuer die gelungene Aktion, bei der es in der Kategorie "Trierer Viez 2006" einen weiteren Sieger gab.Sortenreiner Viez ist Sieger

Gewonnen hat ein sortenreiner Viez, hergestellt aus der Apfelsorte "Hilde". "Ein Apfel am Tag hält den Doktor ab", sagte Edeltraud Weber im "Apfel-Wahllokal" an der Trierer Porta, die mit dem Portionieren der Apfelstückchen fast nicht nachkam, so groß war der Andrang. Ob das mit dem Doktor auch noch bei älteren Herrschaften auf Dauer gelte, entzöge sich ihrer Kenntnis, schränkte die "Apfelfachfrau" ein. "Hier könnte man sich den ganzen Tag lang durchprobieren", lobte eine junge Frau das fruchtige Angebot. Ein eindeutiges Votum hätten die Wähler abgegeben für die regionale Produktion, den hohen Geschmackswert und das Pflücken erst bei Genuss-Reife der Äpfel. Nicht zu verachten waren die übrigen sieben Apfelsorten, die in nachstehender Reihenfolge ausgewählt wurden: 2. Rubinette Standard, 3. Rubens, 4. Jonagold, 5. Elstar, 6. Pinova, 7. Gala, 8. Arlet. Platz zwei beim Viez ging an eine Sortenmischung, bestehend aus "Roter Trierer" (keine politische Bewertung), "Hilde", "Boskop", "Reka", "Gehrers Rambour".

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