Ein Diakon im offenen Einspänner

MARIAHOF. Zum Reitertreff mit Pferdesegnung hatten Irene und Franz Kuhn auf den Brubacher Hof eingeladen. Knapp 70 Reiter mit ihren Tieren und sieben Kutschen - darunter ein Sechsspänner - kamen, um von Diakon Franz Rudolf Junge gesegnet zu werden.

Erst sah es düster aus. Immer wieder beutelten Windböen und starke Regenschauer das kleine Festzelt, das die Familie Kuhn für ihr Reitertreffen vor den Stallungen aufgebaut hatte. "Angemeldet hatten sich über 60 Reiter für den ersten Tag unseres Reitertreffs, aber nur knapp die Hälfte kam wegen des schlechten Wetters dann tatsächlich", berichtet Irene Kuhn.Gute Laune trotz schlechten Wetters

Trotz der ungemütlichen Witterung wurde es ein gemütlicher Abend bei Bier, Gegrilltem und Chili con Carne, das Inge Kuhn selbst gekocht hatte. Denn Reiter sind ein geselliges Volk. Und ein genügsames: Übernachtet wurde im Schlafsack in dick mit Stroh ausgelegten leeren Pferdeboxen. Am Sonntagmorgen hieß es dann für alle: Frühstück fassen. An Biertisch-Garnituren, geschmückt mit Wiesen- und Gartenblumen, saßen die Reiter bei Kaffee und Brötchen zusammen. Auch einige der Besitzer der 20 Privatpferde, die die Pferdepension der Kuhns beherbergt, waren mittlerweile in dem kleinen, aber umso schöneren Brubacherhof angekommen. Zur Mittagszeit ging es dann richtig los. Die Reiter stellten sich für die Segnung mit ihren Pferden auf der Wiese gegenüber dem Brubacher Kapellchen auf. Auch die Kutscher reihten sich mit ihren Gespannen ein. "Erst waren es nur die Reiter, die schon am Tag vorher angekommen waren", erzählt Inge Kuhn. "Aber dann kamen sie auf einmal von allen Seiten angeritten. Und wie bestellt klarte der Himmel auf." Tatsächlich strömten zur Pferdesegnung - einem seltenen Ereignis in der Großstadt Trier - insgesamt knapp 70 Reiter aus Wawern, Hermeskeil, Krettnach, Franzenheim, Ockfen, Zewen, Baldringen, Waldrach und Konz herbei.Nächste Pferdesegnung für 2006 geplant

Eugen Justinger aus Lampaden und Wolfgang Mees aus Franzenheim kamen mit einem nicht oft zu sehenden Gespann: Gleich sechs Haflinger hatten sie vor ihren Planwagen gespannt. Im sportlichen offenen Einspänner holte Hans-Peter Conrads vom Brubacherhof den Diakon Franz Rudolf Junge nach dem Hochamt in St. Michael ab; die beiden Messdienerinnen fuhren im Planwagen des Zweispänners von Günter Kohmes. Dann schritt Diakon Junge die Reihen ab und segnete die Pferde mit Weihwasser. "Die Tiere waren unglaublich ruhig", erzählt Irene Kuhn. Anschließend ging es gemütlich bis in den Abend weiter im Festzelt. "Im nächsten Jahr pausieren wir", sagt Franz Kuhn. "Aber 2006 wollen wir wieder zur Pferdesegnung einladen."

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