Ein Duo und drei gute Gründe für Trierer Wein

TRIER. Ein Duo aus Tarforst und Feyen wirbt für den Rebensaft der ältesten Stadt Deutschlands: Am Mittwoch beginnt die Amtszeit von Triers neuer Weinkönigin Marion Gehlen und Prinzessin Martina Anton.

 Gute Weinfreundinnen und Genießerinnen: Königin Marion Gehlen (rechts) und Prinzessin Martina Anton.Foto: Josef Tietzen

Gute Weinfreundinnen und Genießerinnen: Königin Marion Gehlen (rechts) und Prinzessin Martina Anton.Foto: Josef Tietzen

Zwei, die sich nicht direkt gesucht, aber doch gefunden haben und einander sehr schätzen. "Wir liefen uns immer wieder bei Veranstaltungen über den Weg, die mit Wein zu tun haben. Daraus ist eine Freundschaft geworden, die nun schon acht, neun Jahre andauert", antwortet Marion Gehlen (28) nach einigem Überlegen auf die Frage, wie sie und Martina Anton sich denn kennen gelernt haben. Auf die spannendere Frage, ob sie Triers neue Weinkönigin werden wollte, hatte Marion Gehlen im Frühjahr viel schneller antworten können: "Ja klar. Das ist doch eine große Ehre." Und da "Wunschprinzessin" Martina spontan Unterstützung zusagte, steht dem bisherigen Höhepunkt der Weinfreundschaft nichts im Wege. Für die Olewiger Winzer eine gute Lösung. Ihre aus fünf Betrieben bestehende Gemeinschaft richtet alljährlich das Trierer Weinfest aus und darf die Königin bestimmen. Allerdings mangelt es an Nachwuchs aus eigenen Reihen. Marion Gehlen hatte Oberwinzer Peter Terges schon auf dem Wunschzettel, seit sie vor zwei Jahren als Prinzessin an der Seite von Silke Wollscheid eine gute Figur machte: "Da macht es nichts aus, dass sie aus Tarforst kommt", scherzt der frisch gebackene 50-Jährige. Immerhin: Die weit verzweigte Familie Gehlen betreibt seit 125 Jahren Weinbau. Auch Prinzessin Martina (30) ist eine "Externe", aber: "Meine Oma Regina, eine geborene Oberbillig, stammt aus Olewig und heiratete nach Feyen." Und auch ihre Nachfahren haben dort Wingerten (Trierer St. Mattheiser). Auf die beiden ehrenamtlichen Majestäten kommt ein strammes Repräsentations-Programm zu.Öffentliche Krönung am 30. Juli

Rund fünf Dutzend Auftritte stehen an, darunter Highlights wie die Reise zum Mirabellenfest Ende August in der Partnerstadt Metz mit Empfang im Rathaus und Teilnahme am Blumenkorso. Auch die Eröffnung der Landesgartenschau am 22. April 2004 ("Darauf sind wir ganz besonders stolz") oder des Altstadtfestes geht nicht ohne das weinfrohe Damen-Doppel über die Bühne. Dafür muss die in Luxemburg arbeitende Investment-Bänkerin Gehlen manchen Urlaubstag opfern und Floristin Anton ihren Blumenladen "Villa Flora" öfter ihren Aushilfen anvertrauen. Aber, so sagen sie unisono: "Das machen wir gerne, denn wir haben ein wunderschönes Amt." Dafür werfen sie sich auch gerne auf eigene Kosten in Schale. Die maßgeschneiderten Kleider ("Mit Dirndls haben wir nix am Hut") zahlten sie unter großzügiger Aufstockung des "Kleidungskostenzuschusses" der Olewiger Winzer, die diesmal ohne Protektor auskommen müssen, überwiegend selber: "Wir sind eben Überzeugungstäterinnen." Ihre Mission: "Mit viel Engagement den Trierer Wein fördern." Die Damen kennen sich aus. Die Königin steht auf halbtrocken: "Am liebsten eine 89er Auslese." Die Prinzessin bevorzugt "spritzige junge Spätlesen". Aber es dürfen auch gerne andere Gewächse sein - "Hauptsache Trierer Wein. Denn der verspricht Genuss pur, trifft den Geschmack der Zeit und hat Charakter", nennt Marion drei Vorzüge des Rebensaftes aus der ältesten Stadt Deutschlands, über den sie bald offiziell herrschen. Gebietsweinkönigin Kristina Simon krönt Marion Gehlen am Mittwoch, 30. Juli, 19 Uhr, auf dem Olewiger Festplatz. Beim öffentlichen Krönungsabend spielt der Musikverein Tarforst (Leitung: Franz-Josef Schmitt). Ihren ersten Großeinsatz haben Marion & Martina beim Trierer Weinfest in Olewig vom 1. bis 4. August.

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