Ein Feiertag für den Trierer Handel

TRIER. Im Saarland, in Luxemburg, Belgien und Frankreich ist heute Feiertag. Und den nutzen unsere Nachbarn mit Vorliebe für eine Shopping-Tour nach Trier. Dadurch zählt Maria Himmelfahrt zu den umsatzstärksten Tagen im örtlichen Einzelhandel. Um die damit zusammenhängende Verkehrsbelastung abzumildern, haben die Verantwortlichen erstmals einen Park & Ride-Service an den Hauptzufahrtsstraßen eingerichtet.

Die quietschig bunten T-Shirts und Riemchen-Sandalen sind aus den Auslagen der Trierer Modegeschäfte nahezu verschwunden. Überall locken herbstliche Töne, allen voran Braun und Oliv. "Wir hatten einen guten Sommerschlussverkauf, mit dem wir früh gestartet sind", sagt Jürgen Jacobs, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof in der Fleischstraße. Zwar habe man noch sommerliche Restbestände für die, die darauf hofften, dass es noch einmal warm werde. "Aber wir haben uns für Maria Himmelfahrt ganz stark auf Herbstmode konzentriert - und dabei kommt uns das kühle Wetter sehr entgegen." Neben Luxemburgern und Saarländern hofft der Kaufhof-Chef auf Einkaufslustige aus Belgien und Frankreich, wo heute ebenfalls die Geschäftswelt ruht. "Außerdem hatten wir am vergangenen Samstag weniger Kunden als sonst aus dem benachbarten Ausland - wir rechnen damit, dass die ihre Einkäufe auf den Dienstag verschoben haben." Auch im vergangenen Jahr brachte Maria Himmelfahrt dem Trierer Einzelhandel Spitzenumsätze - und der Trierer City reichlich Verkehr. Schon am Vormittag waren alle 2340 Parkplätze in den sechs Parkhäusern der Parken-in-Trier-Gesellschaft (Pit) belegt, in den anderen Großgaragen sah es nicht besser aus. Auf der Suche nach freien Parkflächen schoben sich die Autokolonnen durch die Straßen der City. Zu sechs Auffahrunfällen musste sich die Polizei teilweise mit Blaulicht den Weg bahnen. In diesem Jahr haben Polizei, Rathaus und City-Initiative - ein Zusammenschluss Trierer Einzelhändler - dem drohenden Verkehrschaos und dem damit zusammenhängenden Frust vorgebeugt. Schließlich verschlechtern die aktuellen Bauarbeiten in der Zurmaiener Straße den Verkehrsfluss ohnehin. Dazu kommt die Sperrung der Justizstraße in Richtung Hauptmarkt-Parkhaus (der TV berichtete), die Bauarbeiten in der Zuckerbergstraße und die Kanalarbeiten in Salvian- und Lindenstraße. Man habe "verschiedene verkehrstechnische Maßnahmen" beschlossen, um die "stundenlangen Staus, so wie sie letztes Jahr aufgetreten sind", zu vermeiden, heißt es aus dem Rathaus. Für Einkäufer, die über die B 51 nach Trier fahren, sind an der Fachhochschule Schneidershof Parkplätze ausgewiesen. Im Zehn-Minuten-Takt bringen Busse die Einkäufer an die Porta Nigra. Auch auf den Parkplätzen der ehemaligen Großdiskothek "Riverside" am Verteilerkreis Nord ist ein solcher Park & Ride-Service für die Kunden, die über die A 602 kommen, eingerichtet. Die Parkplätze der Handwerkskammer in der Loebstraße werden ebenfalls von den Bussen angefahren. Der Park & Ride-Service ist für die Kunden gratis, die Kosten tragen Rathaus, City-Initiative und Pit. "Der Park & Ride-Vorschlag von Rathaus und Pit kam uns sehr entgegen, und wir beteiligen uns finanziell gerne daran", sagt City-Initiative-Chefin Karin Kaltenkirchen.Motorrad-Streifen sollen Staus melden

Auch die Polizei hat sich vorbereitet: An den großen Verkehrsknotenpunkten werden Motorrad-Streifen eingesetzt. Sie melden Staus und Ähnliches über die Leitstelle an den Verkehrsfunk und an die Pit. Je nach Lage werden Straßen teilweise gesperrt: "Bei viel Stadtauswärts-Verkehr in der Zurmaiener Straße kann kurzzeitig die Linksabbiegespur in Richtung Kaiser-Wilhelm-Brücke gesperrt werden", informiert die Polizei. Dadurch könne der Verkehr deutlich besser in die Hauptrichtung Autobahn abfließen. Auch die Linksabbiegespur von der Zeughausstraße auf die Zurmaiener Straße könne zu diesem Zweck gesperrt werden. Um den Verkehrsfluss nicht unnötig zu behindern, appellieren Rathaus und Polizei: "Nicht in blockierte Kreuzungen einfahren, nur weil die Ampel Grün zeigt!"

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