Ein Fest der freien Rede

Vierter Geburtstag: Die Stiftung des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums (FWG) "res et verba" hat sich selbst in der Promotionsaula des Priesterseminars gefeiert. Aber beim Stiftungsfest hatte wie immer auch die aktuelle Schüler-Generation ein Podium, um zu zeigen, wie humanistische Bildung heute an der Schule verstanden, umgesetzt und gelebt wird - auch dank der Förderung durch die FWG-Stiftung.

 Im Sinne humanistischer Bildung: Die Musikgruppen des FWG sind diesjährige Träger des Stiftungspreises „res et verba“. TV-Foto: Cordula Fischer

Im Sinne humanistischer Bildung: Die Musikgruppen des FWG sind diesjährige Träger des Stiftungspreises „res et verba“. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Vorrangig auf die Wörter (verba) ausgerichtet war das Programm des vierten Stiftungsfestes von "res et verba": Es stand ganz im Zeichen der Rhetorik, von der Antike bis heute. Willkürlich gewählt war das Thema nicht, hat die FWG-Stiftung doch in diesem Jahr zwei Projekte unterstützt, die ganz im Sinne der Satzung der Förderung humanistischer Bildung folgten.

80 Schüler der Jahrgangsstufe elf konnten so während eines Seminars in der Europäischen Akademie in Otzenhausen die Kunst der freien Rede erlernen, die Leistungskurse der Stufen elf und zwölf (18 Schüler) gingen auf Griechenland-Studienreise, um an Originalsschauplätzen der Antike den Unterricht als Lokaltermin zu erleben. Die "Dinge" (res) kamen deswegen auch nicht zu kurz beim vierten Stiftungsfest. Denn neben dem Festvortrag vom Altphilologen Professor Georg Wöhrle (Uni Trier) zum Thema "Rhetorik - Die Kunst der freien Rede", wie sie in der Antike entstand, welches System sich im vierten vorchristlichen Jahrhundert entwickelt hat, wie es bis heute Bestand hat, gaben die Schüler-Präsentationen aus den geförderten Projekten zum einen einen Eindruck davon, wie Rhetorik als Lerninhalt im Gymnasium Gestalt annehmen kann. Zum anderen zeigten Jazzband, Chor und Instrumentalensemble, dass auch der musisch-künstlerische Zweig der Schule gepflegt wird. Der trägt neben der musikalischen Ausbildung außerdem dazu bei, "die persönliche Entwicklung der Schüler", ihre "Motivation" sowie ihre "eigene Überzeugung" zu stärken, wie Professor Winfried Weber, Stiftungsvorstand und Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, in seiner Laudatio ausführte. So durften die FWG-Musikgruppen den mit 500 Euro dotierten Stiftungspreis entgegennehmen. "Wir an der Basis kämpfen um jeden Euro, um Bildung zu fördern. Vieles geschieht privat, zu wenig öffentlich", sagte Oberstudienrat Bernhard Nink, Leiter der Jazzband.

Vor vier Jahren legte der Verkauf der Stiftung des Weinguts Friedrich-Wilhelm-Gymnasium den Grundstock für das "res et verba"-Stiftungsvermögen (100 000 Euro). "Wir wollen Bildung fördern", erklärt Stiftungs-Chef Konrad Kolz. Vornehmlich soll das humanistische Bildung in der Tradition der Renaissance "in Verbindung von Tugend und Wissen" zum "menschenwürdigen Bestehen des Lebens" sein. Dieses hehre Ziel lasse sich aber nur verwirklichen, wenn jeder - Eltern, Lehrer, Ehemalige, Gönner - es als seine Pflicht erkennt, mitzuwirken, sagte der neue Schulelternsprecher Fritz-Nikolaus Rudolph. So ist die Stiftung auf Spenden angewiesen, um die Bildungseinrichtung im Wettkampf der Schulen positionieren zu helfen.

Weitere Informationen online unter www.stiftung-fwg.de.

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