Ein Höhepunkt der Trier-Forschung

Trier · Es ist das große Verdienst des seit 1897 bestehenden Vereins Trierisch, Trierer Geschichte und Geschichten akribisch, hochkarätig, aber auch augenzwinkernd unter die Lupe zu nehmen. Und es bleibt festzuhalten: In der ältesten Stadt Deutschlands gibt es noch immer Neues zu entdecken.

 Autoren, Mitarbeiter und ein Olympiasieger: Jürgen Merten, Andrea Binsfeld, Gabriele Clemens, Udo Fleck, Ralf Kotschka, Horst Lachmund und Karl-Hans Riehm (von links) haben im Kurfürstlichen Palais das Neue Trierische Jahrbuch vorgestellt. TV-Foto: Heinz Kreil

Autoren, Mitarbeiter und ein Olympiasieger: Jürgen Merten, Andrea Binsfeld, Gabriele Clemens, Udo Fleck, Ralf Kotschka, Horst Lachmund und Karl-Hans Riehm (von links) haben im Kurfürstlichen Palais das Neue Trierische Jahrbuch vorgestellt. TV-Foto: Heinz Kreil

Trier. Der voll besetzte Rokoko-Saal des Kurfürstlichen Palais ist erfüllt von den brillanten Stimmen des Madrigalchors unter der Leitung von Klaus Fischbach. Und dann kommt\'s geballt Trierisch: Lieselotte Haupers, Heribert Bisdorf und Walter Schrage tragen Trierer Mundart vor.
Ralf Kotschka, Kunsthistoriker und Ausstellungsmacher, präsentiert seinen Beitrag zum Jahrbuch via Beamer und Vortrag. Durch Zufall war er bei der Recherche zur laufenden Ausstellung "Trierer im Ersten Weltkrieg" im Stadtarchiv auf Fotos von Johann Baptist Keune, Namensgeber der Keune-Grundschule am Weidengraben, gestoßen. Da das Jahrbuch schon im Druck war, erscheint das Porträt dieser interessanten Trierer Persönlichkeit erst 2015.
Der 300 Seiten starke Band bietet erneut einen Einblick in buntschillernde Trierer Welten und lässt erahnen, dass dem Verein der Stoff so bald nicht ausgehen wird.
Spannend zu lesen ist auch Thomas Zuches Bericht über die Bespitzelung der Arbeitsgemeinschaft Frieden durch die Stasi während der Gründung der Städtepartnerschaft mit Weimar.
Horst Lachmund hingegen hat sich Karl-Hans Riehm vorgenommen und erzählt die Geschichte des wohl erfolgreichsten Sportlers der Region, die in der Silbermedaille beim Hammerwurf bei den Olympischen Spielen in Los Angeles gipfelte.
Die dunklen Kapitel der Geschichte bleiben nicht außen vor. Jutta Albrecht schildert in ihrem Beitrag "Staatlich legitimierter Raub - die Arisierung der Lederfabrik Schneider" das tragische Schicksal einer alteingesessenen jüdischen Familie unter der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten.
Das Neue Trierische Jahrbuch ist das Gedächtnis Triers und ein guter Grund, die nächstgelegene Buchhandlung aufzusuchen - dort ist es ab jetzt erhältlich. hek

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