Ein Leben für Mitmenschlichkeit

TRIER. So viel Trubel um sich herum hatte Schwester Hildegardis nicht erwartet. Sie feierte im St. Josefsstift mit ihren Mitschwestern und Gästen ihren 100. Geburtstag, den sie selbst als "Geschenk Gottes" bezeichnete.

 Schwester Hildegardis kann mit ihren 100 Jahren auf ein langes und erfülltes Leben zurückblicken.Foto: Cordula Fischer

Schwester Hildegardis kann mit ihren 100 Jahren auf ein langes und erfülltes Leben zurückblicken.Foto: Cordula Fischer

1903 wurde Schwester Hildegardis in Gütersloh als Katharina Wittreck geboren. Ihren weltlichen Namen legte sie ab, als sie 1927 in den Orden der Missionsschwestern "Unserer Lieben Frau von Afrika" (Weiße Schwestern) eintrat. So kam sie nach Trier, wo sie im Stadtteil Heiligkreuz als eine der ersten Schwestern ihre geistliche Ausbildung erhielt. Drei Jahre später führte sie ihr Weg nach Afrika, dem Ziel aller Ordensschwestern.Als Krankenschwester arbeitete sie in Tansania in einer ambulanten Krankenstation in einem Krankenhaus als Hebamme und in einer Siedlung für Leprakranke.Unermüdlich sorgte sie für die Hilfsbedürftigen, erlernte auch deren Sprache, bevor sie für 22 Jahre in den so genannten "internen Dienst" trat und als Regionaloberin die Schwesterngemeinschaften in Tansania betreute.1974 kehrte sie endgültig nach Deutschland zurück, lebte zunächst in der Kommunität in Leiwen, wo sie zwar im Ruhestand, aber immer noch tätig war und Krankenbesuche machte. 1989 ging Schwester Hildegardis nach Bad Salzig, bevor sie 1998 in die Gemeinschaft ihrer Schwestern im Trierer Josefsstift kam."Sie ist eine echte Westfälin, nüchtern und direkt", beschreibt Schwester Hedwig die Jubilarin. Und Heimleiter Roland Gard fügt hinzu: "Sie führt noch ein sehr selbstbestimmtes Leben, nimmt alle Mahlzeiten im Speisesaal ein und geht in die Kapelle." Neben Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner und Dechant Heinz Brubach gratulierte auch Oberbürgermeister Helmut Schröer Schwester Hildegardis zum Geburtstag.Der Oberbürgermeister überbrachte ebenfalls Glückwünsche von Ministerpräsident Kurt Beck und Bundespräsident Johannes Rau und versprach: "Ab jetzt komme ich jedes Jahr wieder."

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