Ein Paradies für Familien

IRSCH. (red) Wie lebt es sich im Stadtteil? Die Lokalredaktion des Trierischen Volksfreunds bat die Diplom- Rechtspflegerin Andrea Meyer (42) um einen Beitrag über Stärken und Schwächen des Stadtteils. Hier ihr Bericht:

Wie kommt man - und auch frau - von Irsch/Saar nach Trier-Irsch? Weil es sich gut merken lässt? Zweifelsohne! Aber ganz so einfach war es doch nicht. In Wirklichkeit suchten mein Mann Hans-Werner (43) und ich in den Höhenstadtteilen Triers nach einem Baugrundstück. Fündig wurden wir im heute "alten Baugebiet" von Trier-Irsch. Am Stadtrand, mitten im Grünen, umgeben von einer großzügig angelegten und sehr gepflegten Wohnumgebung sind wir 1989 im Ahornweg sesshaft geworden. Unsere Söhne Nicolas (12) und Christopher (8) verhalfen schnell zur Integration: Über Spielplatz- und Spielkreis-Besuche, Spaziergänge, Dorf- und Nachbarschaftsfeste lernte ich viele Alt- und Neu-Irscher kennen. Und ich lernte sie schätzen! Neue Freundschaften, gegenseitige Hilfe und gemeinsame Interessen gaben mir damals das Gefühl des "Wurzelschlagens", geben mir heute das Gefühl von Zugehörigkeit, ja von Heimat. Genau so wie dies in meinem Heimatort Irsch/Saar in meiner Kindheit und Jugendzeit der Fall war. Für unsere Kinder ist hier unbestreitbar die Heimat; sie gehören dazu, sie machen Trier-Irsch zu dem, was es auszeichnet - einem Stadtteil für die Familie. Die Kinder haben ihresgleichen in jedweder Alters-, Größen- und Mengenstruktur, viele Spielflächen vor der Haustür, zu Fuß oder per Rad erreichbar und können sich frei bewegen. Darüber hinaus bietet sich ihnen einiges an sportlicher, musischer oder anderer freizeitmäßiger Betreuung in den vielen örtlichen Organisationen. So ist denn auch die Zahl der ehrenamtlich Engagierten groß und die Eigeninitiative ausgeprägt. Ein Beispiel: Die Erlöse des regelmäßig stattfindenden Kleider- und Spielzeugmarktes (übrigens eine perfekte Möglichkeit, gebrauchte Kinderkleidung oder Spielsachen zu verkaufen und solche günstig zu erwerben!) werden für Projekte des Kindergartens, der Grundschule und der Jugendabteilungen des Sportvereins verwendet. Also ist alles perfekt!? Leider nicht ganz. Es fehlt tatsächlich fast die komplette Infrastruktur. Noch nicht mal ein Brot oder Brötchen ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu ergattern, es sei denn, man erwischt einen der fahrenden Bäcker. Das waren noch Zeiten, als es frische Backwaren (und nettes Geplauder) bei Edith gab! Leider wird es auch zunehmend problematischer, durch die beiden schwer betroffenen Nadelöhre Olewig und Kürenz in die Stadt und wieder zurück zu kommen. Vielleicht schaffen ja die Landesgartenschau 2004 und ihre verkehrstechnischen Baumaßnahmen eine gewisse Abhilfe. Ich freue mich schon auf die nahegelegenen Attraktionen auf dem Petrisberg, die hoffentlich vom Angebot und vom Preis her familienfreundlich sein werden (so wie in Kaiserslautern)! Ob Schau oder auch Stau: ich möchte unser Grundstück, unser Umfeld, unseren Lebensmittelpunkt nicht mehr missen. Von Irsch nach Irsch - für mich eine gute Wahl! Morgen in unserer Serie: Identitätsstiftend - das rege Irscher Vereinsleben.

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