Ein Petermann und seine Hobbys

TRIER. Er wohnt genau auf der Stadtgrenze zwischen Trier und Kenn. Doch Peter Rother fühlt sich ganz und gar "als Trierer". Der 61-jährige Architekt hat den Drachenfliegerklub gegründet, singt im Heuschreckchor und als "Petermann". Außerdem hat der Computerfreak im Polizeichor die Geschäftsführung und die Öffentlichkeitsarbeit übernommen.

"Hier lasse ich mich nur mit den Füßen nach vorne raustragen", sagt Peter Rother mit Blick auf die Terrasse hinter seinem Haus und eine weitläufige Aussicht auf grüne Wiesen und die Dächer von Trier. Genau auf der Stadtgrenze zwischen Trier und Kenn, auf der so genannten Kenner Ley, steht das Haus der Rothers. "Grundbuchpolitisch gehören wir zu Trier, aber wir haben zwei Briefträger - einen aus Kenn und einen aus Trier -, und es hat ein bisschen gedauert, bis unsere Post immer richtig zu uns gebracht worden ist", erklärt der Hausherr die ungewöhnliche geografische Lage. Seit 1958 lebt der gebürtige Oberschlesier an der Mosel und sagt ohne Umschweife: "Inzwischen bin ich ein Trierer." Verwunderlich ist dieses Heimatgefühl kaum, schließlich ist Rother in und um Trier sehr aktiv. Drei Jahre lang hat er in den 60er-Jahren an der damaligen "Ingenieurschule für das Bauwesen" (später dann Fachhochschule) Hochbau studiert. Nun arbeitet er in einer Ingenieurgesellschaft im Stadtteil Ruwer. Im Jahr 1979 hat er den Drachenfliegerklub mitbegründet und war jahrelang begeisterter Freizeitpilot und Vorstandsmitglied des Vereins. "Dann war mir die Drachenfliegerei, die ja ein Abfallprodukt der Raumfahrttechnik ist, einfach zu aufwendig", gesteht der vierfache Vater und fünffache Großvater. Nur noch ab und zu lässt er seitdem einen Lenkdrachen auf der weiten Flur hinter seinem Haus in die Luft gehen.Singen wie ein Sportler

Ansonsten konzentriert er sich in der alljährlichen Karnevalszeit auf seine Auftritte als Sänger im Trierer Heuschreckchor und gastiert mit seinen verbliebenen Namensvettern - den Petermännern - ab und an bei kleinen Festivitäten. Regelmäßig dagegen, einmal in der Woche, trainiert er "wie ein Sportler" seine Stimmbänder im Trierer Polizeichor. Dort ist er eher durch Zufall gelandet, nachdem der Chor im Jahr 2000 händeringend um Neumitglieder geworben hatte. "Und wie das dann manchmal so ist, hat man plötzlich eine Aufgabe an der Backe, mit der man nie gerechnet hat", berichtet Rother mit einem Schmunzeln. Gemeint ist das Amt des Geschäftsführers, das er übernahm. Auch die Öffentlichkeitsarbeit ist mittlerweile die Aufgabe des begeisterten und bekennenden Computerautodidakten. Eigens für den Chor hat Peter Rother eine Homepage entwickelt, in die er viel Arbeit und Herzblut steckt. "Die Arbeit mit dem Computer macht mir sehr viel Spaß, und ich betrachte das als Imagepflege. Die Seite kommt gut an und ist immer aktuell." Überzeugen kann man sich davon unter www.polizeichor-trier.de.

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