Ein Recht aufs Spielen

Weltkindertag in Trier auf dem Domfreihof: Die Veranstalter wollten am Samstag über die Rechte der Kinder informieren. Die Besucherzahlen entsprachen nicht ganz den Erwartungen. Dennoch hatten die Kinder mit den Freiluft-Spiel- und Bastelangeboten viel Spaß - und setzten damit ihr Recht auf Spiel in der Wirklichkeit um. Die Kinderrechte selbst fanden weniger Interesse.

Trier. (gsb) Die äußeren Rahmenbedingungen stimmten: schönster Sonnenschein am Samstag, nur getrübt von einigen Windböen, die manche der zehn Veranstalter-Stände ins Wanken brachten. Das Carré unter den Platanen bot eine angenehme und freundliche Atmosphäre. Die geschützte Lage verhinderte aber, dass größere Zahlen von Passanten spontan auf die Aktionen aufmerksam wurden.

Zum ersten Mal hatten sich zehn verschiedene Einrichtungen zusammengefunden, um auf die Rechte der Kinder aufmerksam zu machen. Sie sind in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. Eher spielerisch sollten Interessierte an das wichtige, aber offenbar zu theoretische Thema herangeführt werden.

Was das Spielen anging, war die Gemeinschaftsaktion aber ein Erfolg. Als verspätete Miniaturausgabe von "Trier spielt" nahmen die Kinder die vielen Angebote begeistert an. Wie beispielsweise beim Naturfreundehaus Quint, wo sie Mini-Regenwald-Gläser herstellten, beim Stand der Katholischen Familienbildungsstätte, an dem Kinder Bilder malten, oder beim Stand des Trierer Kinderbüros, das viele Spielgeräte mitgebracht hatte.

Gemeinsam lernen, "Nein!" zu sagen



Die Schülerinnen Lisa Glieden und Petra Greger wussten über die Infokampagne Bescheid und bewerteten sie als gut. Empfehlungen der Kinder, wo sie ihre liebsten Orte hätten, aber auch Kritik waren auf einer Pinnwand der Mobilen Spielaktion festgehalten. "Es fällt auf, dass Kinder oft als ihre Lieblingsspielorte ihre Kinderzimmer oder den eigenen Garten angeben", fasste die Betreuerin Kerstin Schorer-Hach zusammen.

Während es am Stand des Club Aktiv eher ruhig zuging, freute sich Gabriele Reihs vom Boscomobil über die Besucherresonanz. "Auch wenn die Kinder eher spielen und es weniger um Informationen geht, ist die Aktion die Mühe wert gewesen", meinte die Erzieherin. Beim Kinderschutzbund stellten die Kinder mit kleinen Bildern ihre Abneigung gegen Gewalt dar. Zudem wurde die Lautstärke eines "Nein!" geübt und gemessen. Schließlich wollte der Kinderschutzbund wie die anderen Stände darauf hinweisen, dass Kinder Rechte haben und sie darin bestärken, diese auch auszuüben. Er habe sich an den Ständen ausgiebig informiert , meinte ein Vater. Sein Sohn ging derweil seinem Recht aufs Spielen nach.

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