Ein Samba zum Geburtstag

TRIER. Musik, Bewegung und die Freude am Miteinander: Seit 20 Jahren lädt die Tanzgruppe der Lebenshilfe Trier geistig behinderte Menschen aus den Lebenshilfe-Wohnheimen und den Außengruppen wöchentlich zum Tanz ein. Ein Grund, den runden Geburtstag mit einer Feierstunde und einem Tanzfest zu feiern.

Freitag und Tanz, das gehört für 26 Männer und Frauen der Wohnheime und Außengruppen der Lebenshilfe Trier seit 20 Jahren zusammen. Mit einer Feierstunde, in der der zweite Vorsitzende der Lebenshilfe, Dieter Schmitz, die Leistungen der Tänzerinnen und Tänzer würdigte und ihnen Urkunden überreichte, begann das Jubiläumsfest. Dabei geht es nicht nur um Rhythmen und Bewegung, sondern auch um die Kontakte untereinander, um Verantwortung und um viel Spaß. Das erlebten die Besucher des Tanzfestes hautnah: Mit bunter Requisite, mit Gießkannen, Strohhüten und Gartenhandschuhen bewegte sich die Tanzgruppe zum Rhythmus der Musik. Die Musik stoppte, die Tänzer und Tänzerinnen blieben wie Statuen stehen. Wochenlang hatten sie den "Sommergarten-Pausen-Samba" mit ihren Trainerinnen für das große Geburtstagsfest einstudiert. Die Belohnung: viel Applaus. Der wurde auch den befreundeten Gast-Tanzgruppen für ihre Darbietungen spendiert. "Es ist schön, mit den Händen, mit den Füßen, mit dem ganzen Körper was zu machen", sagte Dajana Rautenstrauch. Seit vier Jahren ist die Bewohnerin der Außenwohngruppe Bernhardstraße Mitglied in der Lebenshilfe-Tanzgruppe."Das Tanzen schafft viel Zusammenhalt"

"Hier kann ich Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen. Ich bin gern unter Menschen", zählt sie einen Punkt auf, warum sie immer freitags der Tanzstunde entgegen fiebert. Heinrich Weißenberg erzählt, dass er von Anfang an dabei ist. "Ich will das nicht vermissen. Ich tanze sehr gerne", sagt der Bewohner der Außenwohngruppe Biewer. So wie Annegret Pauly. "Angelika gibt sich soviel Mühe mit uns. Sie hat Geduld und steckt Arbeit und Ideen rein", lobt die Bewohnerin der Außenwohngruppe Bernhardstraße die Trainerin der ersten Stunde, Angelika Barg. Gemeinsam mit Marlene Reusch-Lamacz und Marianne Andres übt die Erzieherin mit der Gruppe die Tänze ein. "Das Tanzen schafft viel Zusammenhalt", berichtet Angelika Barg. Eigene Tänze werden frei gestaltet oder Folkloretänze eingeübt. "Jeder bringt seine Ideen ein. Wir lassen viel Raum für freies Bewegen zur Musik und Kreativität", sagt die Trainerin. Die tänzerischen Auftritte sind ein fester Bestandteil der Sommerfeste der Lebenshilfe, auf einigen Pfarrfesten und bei Tanzfesten der Obermoselperle in Temmels. Auch Hans-Peter Palm liebt die Tanzstunde. Er hat eine Aufgabe für die gesamte Gruppe übernommen. "Ich bin zuständig für die Anlage", sagt er mit Stolz. Er stellt den CD-Spieler für die Trainingsstunde auf und räumt hinterher alles wieder an den rechten Platz. "Auf mich kann man sich verlassen", sagt er. Trainerin Angelika Barg nickt. "Donnerstags denke ich schon, dass ich Freitag wieder tanzen gehen kann", sagt Hans-Peter Palm.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort