Ein Schritt auf dem Weg zum Priester

TRIER. Ein feierlicher Gottesdienst im Dom zu Trier und das neunfache Amen der Gemeinde bestätigten die Weihe sechs neuer Diakone in ihrem Amt.

"Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Le-ben", hatten sich die Seminaristen zum Wahlspruch gemacht. Alois Dreser, Martin Laskewicz, Michael Meiser, Andreas Paul, Sebastian Peifer und Michael Toth trugen die weiße Albe, die das Taufgewand symbolisiert. Für sie begann mit der Diakonweihe im Trierer Dom ein neuer Lebensabschnitt. Familie, Freunde und Gemeindemitglieder begleiteten diesen Schritt in einem feierlichen Gottesdienst. Die Predigt verglich die Diakonanwärter mit Elija: "Sie werden ähnlich berufen wie Elija und können Menschen begeistern für Jesus Christus." Anschließend gaben die Seminaristen ihre Bereitschaftserklärung ab, bekannten sich zum Zölibat und zum Gehorsam gegenüber Hauptzelebrant Weihbischof Jörg Michael Peters. Jeder einzelne legte seine Hände in die des Bischofs, der erklärte: "Gott selber vollende das gute Werk, das er in dir begonnen hat."Gemeinde bestätigt Weihe mit neunfachem Amen

Der Bischof legte den Kandidaten in aller Stille die Hände auf, die Gemeinde bestätigte die Weihe mit dem neunfachen Amen. Anschließend wurden die Neugeweihten mit den liturgischen Gewändern bekleidet. Der Weihbischof überreichte ihnen das Evangeliar: "Empfange das Evangelium Christi, zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst, das verkünde und was du verkündest, erfülle im Leben." Mit der Umarmung durch Bischof und Diakone war die Aufnahme unter die Diakone vollzogen. Nach der Eucharistiefeier und dem Segen endete der Gottesdienst mit dem Auszug und einem herzlichen Applaus für die neuen Diakone. Für die Seminaristen war dies ein wichtiger Tag, wie Michael Toth und Andreas Paul später bestätigen: "Ich war schrecklich aufgeregt. Man arbeitet so lange darauf hin, und dann ist der Tag plötzlich da", sagte Paul, "mit der Weihe binden wir uns noch fester und ganz offiziell an die Kirche und an Gott." Toth ergänzte: "Als die Weihe vorbei war, bin ich ruhiger geworden. Es ist wie ein Stück weit, am Ziel anzukommen." Neben dem Pastoralkursus sind Toth und Paul seit November vergangenen Jahres für Praktika in Gemeinden eingesetzt. Toth war in der Pfarreiengemeinschaft Osann-Monzel, Kesten und Maring-Noviand tätig; Paul in Oberstein, Kirchenbollenbach und Weierbach. "Geübt werden im Praktikum die Hauptaufgaben Predigt und Schuldienst, außerdem führen wir ein Projekt durch", erläuterte Paul.Diakone gehen in ihre Gemeinden zurück

Er organisierte eine Fortbildung in Leitungskompetenz für Jugendliche, Toth erstellte gemeinsam mit Gemeindemitgliedern einen Internetauftritt für die Pfarreiengemeinschaft. Jetzt gehen die Diakone in ihre Gemeinden zurück. Im Juli, mit der Priesterweihe, endet auch der Pastoralkursus. Die Arbeit in der Gemeinde wird nun eine andere sein: "Ganz konkret dürfen wir jetzt taufen, Beerdigungen abhalten und bei Trauungen assistieren. Auch während der Messe haben wir andere Aufgaben", erklärte Toth. Was ist heute ein Priester? Paul sagt: "Ich erlebe, dass unsere Gesellschaft schwimmt, unser weltlicher Halt kommt uns abhanden. Der Priester verweist auf den, der wirklich Halt gibt. Gott bleibt da und gibt immer Halt." Toth nickte und ergänzte mit einem Bild: "Der Priester ist ein Fenster in der Welt, durch das Gott leuchten kann." Der Weg zum Priester ist noch nicht ganz bis zum Ende gegangen, aber ein neues Wegstück ist geschafft: Im Januar haben beide ihre erste Taufe. Beide sind sich einig: "Das ist etwas ganz Besonderes."

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