Ein Stück Israel in Trier

Erst 2003 gegründet, veranstaltete die Deutsch-Israelische-Gesellschaft 2004 die ersten "Israelischen Kulturtage". Die dritte Veranstaltungsreihe bietet in diesem Jahr wieder Einblicke in israelische und jüdische Kultur mit Vorträgen, Filmen, Stadtrundgängen und Konzerten.

 Eine Reise nach Israel ohne Flugticket haben die Gäste in den Viehmarktthermen und die Teilnehmer an den dritten „Israelischen Kulturtagen“ gebucht. TV-Foto: Cordula Fischer

Eine Reise nach Israel ohne Flugticket haben die Gäste in den Viehmarktthermen und die Teilnehmer an den dritten „Israelischen Kulturtagen“ gebucht. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) Die dritten "Israelischen Kulturtage" sind besondere. Denn der Staat Israel wurde 1948 gegründet. So will die Veranstaltungsreihe ein möglichst breites Themen-Spektrum abdecken, aber auch einen Rückblick auf 60 Jahre und einen Ausblick auf die Zukunft geben. Die allerdings sei ungewiss, macht Mark Indig, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Trier deutlich. In den Viehmarktthermen eröffnete er die Kulturtage, die "einen anderen Blickwinkel auf Israel" öffnen sollen statt es nur als ein Land im Nahost-Konflikt zu präsentieren.

Natürlich sei Israel ein durch Krieg gezeichnetes Land. Aber Israel sei auch ein Land mit reichen kulturellen Schätzen, erklärt Benz Botmann, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde. Dass Oberbürgermeister Klaus Jensen, wie bereits sein Vorgänger Helmut Schröer, die Schirmherrschaft übernommen hat, sei ein Beweis gelebter Solidarität. Nicht unerwähnt ließ Jensen, dass sich nicht nur die Staatsgründung Israels zum 60. Mal jährt, sondern zum 70. Mal auch die Reichspogromnacht. Gerade vor diesem Hintergrund sei es wichtig, gegen das Verdrängen anzukämpfen, die Erinnerung "an die dunkelste Phase unserer Geschichte" wachzuhalten und gemeinsam für den Wunsch nach dauerhaftem Frieden einzustehen.

Ein Bild von Israel als Wirtschaftsland zeichnete während der Kulturtage-Eröffnung der israelische Journalist Daniel Dagan in seinem Vortrag "Vom Agrarland zur Hightech-Nation". Von den ersten europäischen Rückkehrern in den 1870er Jahren, die das wirtschaftliche Fundament auf landwirtschaftlicher Ebene legten, zog er den Bogen zur modernen Wirtschafts-Nation, einer "komplexen und komplizierten Gesellschaft", einem "globalen Volk", das sich vor allem im Software-Sektor, im Diamantengeschäft, mit Chemikalien, Technologie und Wissenschaft sowie medizinischen Geräten auf dem weltweiten Markt etabliert hat. Israel verzeichne - obwohl einige Bevölkerungsteile nicht davon erfasst würden - ein rasantes Wachstum und eine positive Handels- und Zahlungsbilanz, erklärt Dagan.

Als erste Veranstaltung der "Israelischen Kulturtage wurde im Anschluss an die Eröffnungsfeier eine Ausstellung im Trierer Rathaus eröffnet, die bis zum 27. November "Die Transformation israelischer Städte: Jerusalem und Tel Aviv" anhand architektonischer Entwicklungen zeigt.

Programm unter: www.dig-trier.de

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