Ein Stück ungarische Heimat

Die Zeit der Neujahrswünsche ist im Februar vorbei, nicht aber die für Neujahrs-Empfänge. Guter Tradition folgend veranstaltete die Ungarisch-Deutsche Gesellschaft in Trier ihren beliebten Empfang, zu dem viele Gäste kamen.

Trier. (LH) Trier, eine internationale Stadt. Einmal mehr wurde dies beim Neujahrsempfang der Ungarisch-Deutschen Gesellschaft (UDG) am Samstag im "Nell's Park Hotel" in Trier-Nord deutlich. Zugegeben: Osteuropa, um nicht konkret Ungarn zu nennen, hatte ein deutliches Übergewicht bei dem beliebten Empfang, der auch in kultureller Hinsicht ein außerordentliches Erlebnis war. Ein spontanes "Èljen", was so viel bedeutet wie "Es lebe hoch" war unzählige Male zu hören. "Hier bei uns würde man ,Bravo' sagen", erläutert Margit Zeimet, die umtriebige UDG-Präsidentin. Musikalisch kann sie aus dem Vollen schöpfen: Viele Künstler mit ungarischen Wurzeln in und um Trier fühlen sich der Gesellschaft verbunden und dokumentieren dies durch ihre Mitgliedschaft. Olga Gorodetskaja (gerade in Luxemburg mit der Tschaikowsky-Oper "Onegin" groß gefeiert), Ferry Seidl, László Lukács oder Generalmusikdirektor István Dénes entführten die mehr als 100 Gäste vor allem in die Welt der volkstümlichen Musik. Seinen Anfang nahm der stimmungsvolle Abend mit dem Singen der ungarischen Nationalhymne, an das sich eine Eigenkomposition von István Dénes mit Elementen aus der ungarischen wie der deutschen Nationalhymne anschloss. Mehrere Hundert gebürtige Ungarn dürften in und um Trier wohnen, schätzt Präsidentin Zeimet. Sie schwärmt von der ungarischen Dichtkunst und macht dies an dem Beispiel des Nationaldichters Sándor Petöfi deutlich: "Freiheit und Liebe, beides brauche ich. Für meine Liebe opfere ich mein Leben. Für die Freiheit opfere ich meine Liebe." Margit Zeimet: "Wenn ich das in meiner Muttersprache höre, bekomme ich jedes Mal feuchte Augen." Clementine Hüsken (Schweich) hatte ursprünglich mit Ungarn so gut wie nichts am Hut. Bis ein Ungarn-Urlaub den Wandel brachte: "Von der Herzlichkeit der Menschen sind meine Familie und ich begeistert." Unter den Gästen beim Empfang waren auch Studenten von der Trierer Universität. Katalina Kiss (22): "Ein ganz toller Abend ist das hier: Ich fühle ein Stück Heimat."

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