Ein Zentrum für die Idylle

RUWER-EITELSBACH. Was lange währt, wird endlich gut: Seit Sommer 2003 genießen die Bewohner des zu Ruwer gehörenden 300-Einwohner-Ortsteils Eitelsbach ihren neu gestalteten kleinen Kirchplatz.

Mit der Eitelsbacher Kirche im Rücken und dem Plätschern des Dorfbrunnens in den Ohren kann man auf dem neu angelegten, lauschigen Plätzchen im Schatten sitzen, plaudern, beobachten, was auf der Straße vor sich geht, die Nase mit dem Duft der Lilien und Rosen verwöhnen und sich die Katze vom Haus gegenüber um die Beine streichen lassen. Seit Sommer vergangenen Jahres fügt sich der neue Kirchplatz nun harmonisch in das dörfliche Ortsbild mit vielen liebevoll sanierten Gebäuden.Viele Hürden zu überwinden

Früher diente der Platz vor der Kirche Autofahrern als Abstellfläche. Dass ein Parkplatz dem idyllischen Weinort nicht gerade gut zu Gesicht steht, darüber war man sich eines Tages einig, und viele Eitelsbacher engagierten sich für eine Neugestaltung. 1999 wurden die ersten Pläne geschmiedet. Bis jedoch der Stein ins Rollen kam und die Mitarbeiter des städtischen Tiefbau- und des Grünflächenamts loslegten konnten, waren noch einige Hürden zu überwinden. Zunächst musste der Ankauf eines angrenzenden Grundstücks unter Dach und Fach gebracht werden. Fast schon verließ die Eitelsbacher der Mut, dass die Stadt den zögernden Eigentümer doch noch zum Verkauf bewegen könnte. Als es dann zum Besitzerwechsel kam, war der Weg frei, das auf dem Grundstück stehende Haus abzureißen und mehr Raum für den neuen Kirchplatz zu gewinnen. Da mitten durch den zukünftigen Ruheplatz ein Kabelauslauf-Mast der Stadtwerke stand, musste dieses Hindernis aufwändig versetzt werden. Anschließend wurde der Platz vor der Kirche aufgeschüttet, so dass aus dem kleinen Abhang eine gerade Ebene entstand. Die so entstehende Rabatte wurde mit Blumen, Stauden und Rosen bestückt. Neben großen Steinquadern laden jetzt zwei Ruhebänke zum Verweilen ein. Ein neu gepflanzter Baum soll mit den Jahren zum Schattenspender heranwachsen. In die Umgestaltung hat die Stadt Trier 27 500 Euro investiert. "Damit hat die Dorfmitte von Eitelsbach erheblich gewonnen", findet Monika Thenot, die künftige Ortsvorsteherin von Ruwer-Eitelsbach. Sie freut sich, dass auf diese Weise auch ein neues Projekt in Eitelsbach - einem von der Öffentlichkeit ihrer Meinung nach oft "vergessenen" Ortsteil - zum Zuge kam. Dennoch kann die zukünftige Ortsvorsteherin, die auch mal gerne in den Weinstuben in Eitelsbach einkehrt, nicht sagen, wie stark der Kirchplatz als Treffpunkt von den Eitelsbachern wirklich genutzt wird. Für die rund 300 Eitelsbacher ist ihr Wohnort noch ein Stück ansehnlicher geworden. Sie haben einen Platz gewonnen, auf dem sie miteinander auf Tuchfühlung gehen und Kontakte pflegen können. Mit dem neuen Kirchplatz ist zudem der im Verborgenen der Stadt Trier schlummernde romantische Weinort Eitelsbach auch für Neugierige umso mehr einen Abstecher wert.Morgen in unserer Stadtteil-Serie "Ruwer - ganz nah": Die Geschichte der Hüstermühle.

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