Ein echter Biewerer

BIEWER. (mst) Er stammte aus dem Hessischen und war doch Biewerer "durch und durch" - wenige Tage nach seinem 87. Geburtstag starb Ortschronist Friedrich "Fritz" Keil.

"Heimat ist das Nest, in dem man sich wohl fühlt", hatte Fritz Keil einmal gesagt. Er selbst entstammte nicht dem "Nest", in das es ihn 1937 verschlagen hat. Mit der Wehrmacht war der gebürtige Hesse im Jahr zuvor nach Trier gekommen, hier sollte er heimisch werden. Die große Liebe lockte ihn schließlich in den kleinen Vorort. "Fritz Keil war ein Biewerer durch und durch", erinnert sich Ortsvorsteher Dieter Birkel an den Verstorbenen. Zeitleibens habe Keil "preußische Tugenden beherzigt und nach ihnen gelebt", so Birkel. Der Tod des über die Grenzen des Stadtteils bekannten Ortschronisten sei "ein großer Verlust für Biewer". "Fritz Keil hat Spuren hinterlassen, und man wird sich an ihn noch in 100 Jahren erinnern", würdigte der Ortsvorsteher das Lebenswerk des Hobbyhistorikers. Mehr als fünf Jahrzehnte war Keil Mitglied des Heimatpflegevereins "Biewerer Hoahnen", seit 1978 war er dessen Vereinschronist. Zwischen 1985 und 2002 erschien seine fünfbändige Ortschronik, insgesamt 2600 Seiten Biewerer Geschichte. Der Vorsitzende der Biewerer Hoahnen, Jürgen Weiland, würdigte Keil gestern als einen "Mann, der in Biewer aktiv war wie kein anderer". Der Verein verliere "einen guten Freund". "In Biewer möchte ich mein Leben beschließen", hatte Keil bereits vor Jahren dem TV gesagt. Die Erfüllung dieses Wunsches blieb ihm nicht vergönnt; Fritz Keil starb am Montag in einem Trierer Krankenhaus.

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