Ein in die Jahre gekommenes Provisorium

TRIER. Von der Biewertalbrücke an bis zum Anschluss an die B 52 wird die Autobahn 64 in den kommenden Wochen erneuert. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten machen eine Vollsperrung der Bergstrecke von der Anschlussstelle Ehrang bis zur Anschlussstelle Trier an vier Wochenenden notwendig. Umgeleitet wird der Verkehr durch die Stadt.

Dass der Fernverkehr zwischen Trier und Luxemburg über die Biewertalbrücke führt, sollte ein Provisorium sein. Denn in den 80er-Jahren rechneten die Planer noch fest mit dem Weiterbau der A 64 in Richtung Schweich. Die Strecke über die Biewertalbrücke sollte lediglich als Zubringer vom Trierer Hafen dienen. Doch die öffentlichen Kassen sind immer schlechter gefüllt, die kurze Verbindung zum Moseldreieck kam nie zustande, das Provisorium blieb. Heute rollen 30 000 Fahrzeuge täglich über den schmalen Streckenabschnitt der A 64. Mehr als 7000 davon gehören zum Schwerlastverkehr. "Mit einem so hohen Verkehrsaufkommen wurde damals nicht gerechnet, deshalb wurde auch nicht der strapazierfähigste Fahrbahnaufbau gewählt", sagt Walter Druckenmüller von der Autobahnmeisterei Schweich. Bei den umfangreichen Sanierungen wird der brüchig gewordene Fahrbahnaufbau komplett erneuert. "Dann sollte die Strecke die nächsten zehn Jahre ohne weitere Ausbesserungsarbeiten überstehen", sagt Druckenmüller. Die neue Fahrbahn mit einem bituminösen Aufbau von 28 Zentimetern Höhe wird "normalen" Autobahnen entsprechen und auch der höchsten Schwerverkehrsklasse standhalten. Um die Behinderungen für den Verkehr möglichst gering zu halten, hat die Autobahnmeisterei Schweich die Bauarbeiten auf die Wochenenden verlegt. Aber da die Autobahn in diesem Bereich nur zweispurig ausgebaut ist - die enge Brücke lässt keine Verbreiterung zu - kann der Verkehr während der Bauarbeiten nur einspurig laufen. Eine Ampellösung komme wegen zu langer Rückstaus nicht in Frage. "Weil die steile ,Bitburger' bergab für den Schwerverkehr gesperrt ist, muss der LKW-Verkehr bergab weiter über die A 64 geführt werden", teilt das Autobahnamt Montabaur mit. Die Bergaufstrecke von der Anschlussstelle Ehrang bis zur Anschlussstelle Trier muss daher am kommenden Wochenende und den drei darauf folgenden Wochenenden komplett für den Verkehr gesperrt werden. "Leider lässt sich eine so große Sanierung nicht hinzaubern", bedauert Druckenmüller. Gegen 1 Uhr in der Nacht zum Samstag wird die Strecke das erste Mal gesperrt werden. "Wir gehen davon aus, dass gegen 6 Uhr am Montagmorgen die Autos wieder rollen können", hofft Druckenmüller.Umleitung über die "Bitburger"

Umgeleitet wird der Verkehr ab der Anschlusstelle Ehrang über die A 602 nach Trier. Entlang der Mosel geht es durch die Stadt, über die Kaiser-Wilhelm-Brücke und schließlich die B 51 hinauf Richtung Bitburg. An der Anschlussstelle Trier wird der Verkehr nach Luxemburg wieder auf die Autobahn geleitet. Ein umfangreiches "Umleitungs- und Beschilderungssystem" soll laut Autobahnamt Montabaur dafür sorgen, "dass die Behinderung für den Verkehrsteilnehmer und die Stadt auf ein Mindestmaß beschränkt wird.” Die Kosten für die Sanierung der Fahrbahndecke betragen insgesamt 1,3 Millionen Euro.

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