Während die Familien der Mitarbeiter Stammgäste bei den Lebenshilfe-Sommerfesten sind, folgen stets auch Eurener und Zewener dem Ruf ins Industriegebiet. Denn Pfarrer Franz-Josef Hohn hält am Fest-Sonntag den Gottesdienst der Gemeinden auf dem Werkstattgelände. Für den Festbraten sorgen 160 Mitarbeiter vom Hofgut Serrig, Außenstelle der Werkstätten, dessen Produkte feilgeboten werden und unter anderem als Spießbraten und Grillhähnchen reißenden Absatz finden. Musikvereine und Bands sorgen für musikalische Unterhaltung, werkstatteigene Gruppen präsentieren sich. "Das ist toll mit den Spielen", sagt Lisa Lorig (6). "Das Essen ist gut. Mein Papa kocht hier, und wir kommen jedes Jahr", fügt ihre Freundin Christina Schneider (9) hinzu. Während sich die Kinder beim Spielen oder mit Clown Filou alias Susanne Herrmann vergnügen, können sich Erwachsene bei Führungen über die Arbeit in den 5000 Quadratmeter großen Werkstatthallen informieren. "Wir wollen viel von uns erzählen", sagt der kaufmännische Leiter Andreas Neumann. Die Lebenshilfe Trier wurde 1969 gegründet, 1978 entstand die Lebenshilfe-Werkstatt gGmbH. 1980 nahmen 220 Menschen ihre Arbeit in der Diedenhofener Straße auf. Heute arbeiten dort rund 300 Menschen aus Stadt und Kreis von Holz- über Metallarbeiten bis zu Montage und Gärtnerei. Begleitende Maßnahmen wie Ergotherapie oder Gruppenangebote, trommeln, malen, singen, sportliche Aktivitäten oder lebenspraktisches Training gehören zum Konzept. "Wir sind ein komplexer Gewerbebetrieb", erklärt Neumann. Die Werkstätten müssen sich wie andere Firmen an Qualitätsanforderungen orientieren. "Erst wenn Sicherheit und Qualität, Pünktlichkeit und Preis stimmen, sind wir wettbewerbsfähig." Im Mittelpunkt stehe der Mensch sowie der Gruppenzusammenhalt, die individuelle Förderung und die Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung. Die Werkstätten suchen ehrenamtliche Mitarbeiter unter 0651/810070.