Trier. Kurz vor dem Trierer Verteilerkreis hält die graue Limousine an. Aus dem offenen Fenster winkt der nun scheidende Bischof Reinhard Marx und ruft: "Danke! Alles Gute!" Seine Segenswünsche gelten Helfern des ehrenamtlichen Besuchsdienstes der Heilig-Rock-Tage und Mitarbeitern des Generalvikariats. Diese haben sich zu früher Stunde dort eingefunden, um ihrem Bischof die besten Wünsche auf dem Weg nach Bayern mitzugeben. "Bis en anner Kehr, maach et guud." steht auf dem Transparent, das sie in die Höhe halten.Zuvor verabschiedete sich eine Gruppe mit dem Spruch "Gottes Segen auf all Ihren Wegen" und Lichterkette vor dem Roten Turm von dem 54-Jährigen. Auch hier hält Fahrer Alois Fisch den Wagen kurz an, und Marx bedankt sich. Auf der Fahrt ins 500 Kilometer entfernte Schleyern begleiten ihn Bischofskaplan Frank Kleinjohann und Generalvikar Prälat Georg Holkenbrink.Telefonkette nach dem Schneeballsystem

"Wir wollten den Bischof persönlich verabschieden", sagt Stephan Kronenburg von der Bischöflichen Pressestelle. Die Idee hierzu stammt von Mitarbeitern im Generalvikariat. Wolfgang Meyer, zuständig für die Organisation der Heilig-Rock-Tage, hat die Verabschiedungs-Aktion in die Hände genommen. "Wir haben uns nach dem Schnellballsystem gegenseitig informiert und eine Telefonkette gebildet", erzählt Kronenburg, "das hier ist ja freiwillig."Sechs Jahre war Reinhard Marx Bischof von Deutschlands ältestem Bistum. Am Dienstagabend war er zum letzten Mal in dieser Funktion im Dom und hat sich mit dem Domkapitel getroffen. Bereits am 4. Mai wird der zukünftige Erzbischof von München und Freising wieder in Trier erwartet - zur Seligsprechung von Mutter Rosa Flesch. Viele der 130 Helfer im ehrenamtlichen Besuchsdienst sind seit der Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahr 1996 mit von der Partie. Jetzt wollen sie noch vier Jahre weitermachen. Dann hoffen sie auf ein Wiedersehen mit Reinhard Marx, der Trier anlässlich der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 sicher wieder einen Besuch abstatten wird.