"Ein neues Konzept muss her"

Vier Tage Volksfest: Der Ehranger Markt, Traditions-, Wiedersehens- und Unterhaltungsfest, war in diesem Jahr trotz fast perfekter Wetterbedingungen eher mäßig besucht. Die Standbetreiber machen unterschiedliche Gründe dafür verantwortlich.

 Großen Zuspruch findet das Schau-Meißeln mit Steinmetz Henning Wirtz, dem auch Miss Kyllanien, Lisa Löw, sowie Leo und Nicole Wollscheid über die Schulter schauen. TV-Foto: Gabriela Böhm

Großen Zuspruch findet das Schau-Meißeln mit Steinmetz Henning Wirtz, dem auch Miss Kyllanien, Lisa Löw, sowie Leo und Nicole Wollscheid über die Schulter schauen. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. Die Gemeinschaft Ehranger Ortsvereine unter dem Voritz von Horst Lorig ist um den Job als Ausrichter des Ehranger Marktes nicht zu beneiden. Seit Jahren wird die Zahl der beteiligten Vereine, die am Fest mitmachen, immer kleiner. "Aus Personalgründen", heißt es bei den einen, während andere sich über die "Platzhirsche" ärgern. Stände von Vereinen also, die darauf beharren, ihre gut gelegenen Standorte jedes Jahr aufs Neue wieder zu belegen.

"Mäßig!" lautet die Bilanz der Vereine. Oft sei schon relativ früh am Abend Schluss gewesen. Mit dem erfreulichen Nebeneffekt, dass es keine unliebsamen Besucher oder Streitereien gegeben habe.

Angenehme Gäste, bilanziert Mechthild Nabakowski vom Turnverein Ehrang. "Es war familiär, man hat sich nicht im Getümmel verloren, sondern konnte mit Leuten, die man lange nicht mehr gesehen hat, gemütlich reden", gewinnt man der enttäuschenden Resonanz auch an anderen Ständen etwas Gutes ab. Gründe, warum nicht so viele Besucher wie in den Vorjahren kamen, gibt es gleich mehrere: Die Wirtschaftskrise oder wenig Geld in der Tasche am Monatsende. Aber auch: "Das Konzept muss überdacht werden! Es muss etwas Neues her!"

Vier Tage durchzuhalten sei für Vereine aus Personalgründen schwierig. Manche haben ohne Gewinn vier Tage Standdienst hinter sich. "Es muss ein neuer Festplatz her", zieht Lorig das Gelände zwischen der Bundesstraße 53 und Bahndamm in Betracht. "Oder die Stände müssen einladender werden. Einfach nur einen Getränkewagen hinstellen reicht nicht."

Gut kam das zweitägige Schau-Meißeln eines Steinmetzbetriebes an. Die Skulptur wurde am Abend für 620 Euro zugunsten der Kindergarden versteigert. Eine Aktion, die auch der frisch gebackenen Miss Kyllanien gut gefiel. Vielleicht sei es ein neuer Ansatz, den Markt mit Handwerk zu beleben, überlegte Wirtz. Eine Idee, die Lorig für nächstes Jahr bereits angeleiert hat: der Ehranger Markt mit Künstler- und Handwerkermarkt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort