Ein später Schritt in die Kirche

Sie nimmt seit Jahren kontinuierlich zu: die Zahl der Frauen und Männer, die sich im Erwachsenenalter taufen lassen. Waren es im Bistum Trier vor zehn Jahren nur rund 100 sogenannter Katechumenen, die sich taufen ließen, so lag deren Zahl im letzten Jahr bei rund 200.

Trier. (rbl) Es ist ein bundesweiter Trend, der sich durch die Zahl der 200 Katechumenen aufzeigt, erklärt Bernhard Fresachers, Verantwortlicher für die Erwachsenentaufe im Bistum Trier. Somit werde nämlich gezeigt, dass Menschen nicht nur aus der Kirche austreten, sondern einige auch gezielt den Glauben suchen.

Für die Erwachsenen (ab 16 Jahren), die sich dafür entschieden haben, Christ zu werden, beginnt mit der bevorstehenden Adventszeit auch die Zeit der Vorbereitung auf ihre Taufe im kommenden Jahr. Zu Beginn des Katechumenats, dem Weg zur Taufe, steht für die erwachsenen Bewerber die "Feier der Aufnahme" in ihren Heimatgemeinden. Dabei werden die Taufbewerber erstmals der Gemeinde vorgestellt und beginnen damit den Weg der Eingliederung in die Kirche. Die Vorbereitungszeit auf die eigentliche Taufe dauert in der Regel mehrere Monate bis zu einem Jahr. Die Katechumenen sollen in dieser Zeit mit anderen Bewerbern zusammen, in einer Katechumenatsgruppe, die Religion näher kennenlernen.

Die "Feier der Zulassung" ist eine weitere Etappe auf dem Weg zur Taufe. Bei der feierlichen Zeremonie, zu Beginn der Fastenzeit, im Trierer Dom wird der Weihbischof die Bewerber zur Taufe zulassen und die zuständigen Pfarrer mit der Spendung der drei Sakramente des Christwerdens, der Taufe, der Firmung und der Eucharistie beauftragen. Diese Sakramente werden die Katechumenen dann in der Regel in der Osternacht in ihrer Heimatpfarrei empfangen.

Die Erwachsenentaufe scheint noch ein wenig ungewohnt zu sein, dabei wird sie seit den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils in den 1960er Jahren wieder regelmäßig durchgeführt. "Manche der Katechumenen sind Migranten, die in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben, andere sind in der DDR konfessionslos aufgewachsen, aber die meisten sind hier geboren und als Kind einfach nicht getauft worden", erklärt Fresacher. Ausschlaggebend für die Entscheidung, sich taufen zu lassen, seien dann meistens persönliche Beziehungen.

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