Ein spätsommerliches Fest der Töne

Es ist eine breite musikalische Palette zwischen Musical und Gospel, Folklore und Klassik: Der Musikverein "Lyra" Biewer spannte zusammen mit dem Jugendorchester und Jugendlichen der Winzerkapelle Oberemmel sehr eindrucksvoll den Bogen.

 Begleitet vom MV „Lyra“ Biewer, lässt Christine Spies „Im tiefen Keller“ ihr Saxophon in seiner ganzen Tonskala „singen“. TV-Foto: Christine Cüppers

Begleitet vom MV „Lyra“ Biewer, lässt Christine Spies „Im tiefen Keller“ ihr Saxophon in seiner ganzen Tonskala „singen“. TV-Foto: Christine Cüppers

Biewer. Der Vorsitzende Raimund Roth mochte sich nicht festlegen, ob es nun ein Sommer- oder ein Herbstkonzert sei, zu dem der MV "Lyra" Trier-Biewer eingeladen hatte. Eines jedenfalls war gleich nach den ersten Tönen klar: Der warme Sonntagssonnenschein zog strahlend in die Klänge in der Festhalle "Auf der Kipp" ein.

Der Konzertauftakt gehörte der Jugend. Verstärkt wurde die Nachwuchstruppe aus Biewer durch Jugendliche der Winzerkapelle "Oberemmel 1911". Der Freundschaft der beiden Dirigenten Caroline Karmeier und Marco Jakobs ist diese erfreuliche Partnerschaft zu verdanken, die sich musikalisch auf jeden Fall als sehr harmonisch darstellte. In nur zwei Proben hatten die rund 20 Jungmusiker ihren gemeinsamen Ton gefunden und ernteten verdienten Beifall. Mit dem siegreichen Aufmarsch des "Centurion", gefolgt vom Aufzug der Meistersinger, stellten sich die "Großen" des Vereins vor. Unter Leitung von Adolf Heinl traten die Musiker dann eine klangliche Reise sowohl zu schönen Orten als auch durch eine Vielzahl von musikalischen Sparten an. Geleitet durch die zauberhaft-witzige Reiseleiterin Wilma Hartz, besuchten die Konzertgäste den eindrucksvollen Nationalpark "Shenandoah" in Virginia und lernten Alltags- und Festtagsleben eines Dorfes kennen.

Konzert als großes Gemeinschaftswerk



Zum Träumen und Wünschen lud die Geschichte des japanischen Sternenfestes in der "Siebten Nacht des Juli" ein, bevor der Marsch "Alliance of the free" an den 50. Jahrestag der Nato erinnerte, und beim Disney-Festival Arielle, die Schöne und das Biest, Schneewittchen und Mickey Mouse lebendig wurden.

Dass der Biewerer Musikverein nicht nur eine hervorragende Klanggemeinschaft ist, sondern in seinen Reihen glänzende Solisten vorweisen kann, sollte an dem Nachmittag natürlich nicht verheimlicht werden. Joanna Leonards und Tanja Scheuermann begeisterten mit einem Duo für zwei Klarinetten. Und Christine Spies räumte mitsamt ihrem Saxophon mit dem Vorurteil auf, "Im tiefen Keller" könne nur von einem wohlbeleibten Sänger vorgetragen werden. Die große Liebe ihres Dirigenten Adolf Heinl zum Jazz setzten die hoch motivierten Musiker eindrucksvoll um. Sie erinnerten an Duke Ellington und zollten Harry James ihren Tribut, wobei vor allem die Trompeter des Vereins in vollsten Tönen ihre und ihrer Instrumente Möglichkeiten vorstellten. Ein rundum begeisterndes und gelungenes Konzert, das, wie Vorsitzender Roth zum Abschluss betonte, ein großes Gemeinschaftswerk von Mitgliedern und Freunden des MV "Lyra" Biewer war.

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