Ein starkes Stück

Das Ende eines 40 Jahre währenden Provisoriums: Die Weihe des neuen Altars am 24. Februar durch den Magdeburger Bischof Gerhard Feige setzt den Schlusspunkt unter die lange Zeit der behelfsmäßigen Einrichtung der Basilika St. Matthias.

 Frisch aufgestellt: Der vier Tonnen schwere Altar von St. Matthias. TV-Foto: Roland Morgen

Frisch aufgestellt: Der vier Tonnen schwere Altar von St. Matthias. TV-Foto: Roland Morgen

Trier-Süd. Ihm sei ein Stein vom Herzen gefallen, als der Altar endlich an seinem Bestimmungsort stand, sagt Bildhauer Hans Rams. Verständlich: Gut vier Tonnen wiegt das Hauptstück der neuen liturgischen Einrichtung der Matthias-Basilika. Entstanden ist es wie das ebenfalls frisch gesetzte Taufbecken und der Ambo (Lesepult) in seiner Werkstatt in Niederbreitbach (Kreis Neuwied). Der Transport nach Trier war kein Problem - bis auf die letzten zehn Meter. Denn die führen über fragile Krypta-Gewölbe. Mit Statik-Tricks und viel Geschick beförderten Rams und seine Helfer den aus belgischem Granit gefertigten Altar ans Ziel. Ebenso stolz wie der Bildhauer zeigt sich Ignatius Maaß, Abt der Benediktiner von St. Matthias: "Jetzt wird der Kirchen-Innenraum endlich den Ansprüchen gerecht, die an ihn gestellt werden." Genau genommen ist das erstmals seit einem halben Jahrhundert der Fall. Von 1959 bis 1968 war die Pfarr- und Abteikirche wegen Renovierung geschlossen; die provisorische Einrichtung mit dem mobilen Holzaltar überdauerte 40 Jahre.Weihe am 24. Februar mit Magdeburgs Bischof Feige

Seit 2003 präsentierte sich die Matthias-Kirche wegen des überfälligen Umbaus im Inneren erneut als Baustelle. Wesentliches Element des 2,2-Millionen-Euro-Projekts war die neue "Gestaltung der heiligen Orte". In dem eigens dafür ausgelobten Wettbewerb setzt sich Hans Rams gegen acht Künstler durch. Architekt Karl Feils, der gemeinsam mit Dombaumeister Karl Peter Böhr für die Innengestaltung verantwortlich zeichnet, sieht das Jury-Urteil bestätigt: "Die Schlichtheit und Klarheit der Formgebung betont die Kraft des 850 Jahre alten Kirchenbaus."Der Standort des quadratisch geformten Altars hat doppelte symbolische Bedeutung: Er befindet sich genau über den den in der Krypta aufgestellten Sarkophagen der ersten Bischöfe Triers (Eucharius, Valerius) und unter dem zentralen Schlussstein im Kreuzgewölbe.Symbolträchtig auch der Akt der Altarweihe am Sonntag, 24. Februar, 10 Uhr. Sie wird vorgenommen vom Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Er springt für den ursprünglich vorgesehenen Trierer Oberhirten Reinhard Marx ein, der nach seiner kurzfristigen Berufung zum Erzbischof von München-Freising nicht mehr zur Verfügung steht, aber den Mattheiser Mönchen einen guten Rat gegeben hat: "Sucht jemanden von außerhalb!" Schließlich sei St. Matthias mit dem einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen ein Gotteshaus von internationaler Bedeutung. Feige komme gern, betont Abt Ignatius, denn damit unterstreiche er auch die Partnerschaft zwischen den Benediktinerklöstern von Trier-Süd und Huysburg im Bistum Magdeburg.

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