Ein stilles High-Tech-Örtchen

TRIER. Die "Citymatic" ist das modernste stille Örtchen, das in Trier in Betrieb genommen wird. Innen blitzblank und außen in dezentem Blau, soll die zweite automatische Toilettenanlage in Trier an der Kaiser-Wilhelm-Brücke Abhilfe bei dringenden Bedürfnissen schaffen.

Am Bus- und Besucherparkplatz an der Stadtbibliothek war vor zwei Jahren mit der "WCmatic" die erste vollautomatische und behindertengerechte Toilettenanlage aufgestellt worden. Die "Citymatic" ist nun das technisch modernere und weiterentwickelte Nachfolgermodell, in dem künftig an der Kaiser-Wilhelm-Brücke ganz menschliche Geschäfte erledigt werden können.Es soll weitere Automatik-WCs geben

Der Standort biete sich an, so Baudezernent Peter Dietze, weil er sich in touristisch stark frequentierter Umgebung der Schiffsanlegestelle und des Zurlaubener Ufers befinde, das auch ein beliebter Rastpunkt für Fahrradfahrer sei. Dezernent Dietze und Michael Linder, Geschäftsstellenleiter der Deutsche Städte-Medien GmbH (DSM), übergaben das neue stille Örtchen seiner Bestimmung. Die "Citymatic" ist das zweite von insgesamt fünf modernen Toiletten-Häuschen, mit denen die Stadt möbliert werden soll. So werden ab dem nächsten Jahr am Hauptbahnhof und am Nell's Park weitere WCs aufgestellt; der fünfte stille Ort ist noch nicht festgelegt. Die Ausstattung mit den High-Tech-Örtchen ist Teil eines Vertragspaketes, das zwischen der Stadt und der Trierer Gesellschaft für Stadtmöblierung (TGS), deren Gesellschafter die DSM ist, besteht. Über 100 000 Euro hat die "Citymatic", gekostet, die anstelle des rund 20 Jahre alten öffentlichen Klo-Häuschens hygienischen Komfort verspricht und auch gehbehinderten Menschen einen barrierefreien Zugang ermöglicht. Nach dem Einwurf einer 50-Cent-Münze - für Behinderte mit einem Universalschlüssel ist die Benutzung kostenlos - öffnet sich wie von Geisterhand lautlos und automatisch die silberne Schiebetür. Auch Seifenspender, Wasserhahn und Handfön sind berührungsfrei über Sensoren einzuschalten. Die Toilettenpapier-Ausgabe ist begrenzt, damit kein Schindluder damit getrieben wird und Verstopfungen des WCs vorgebeugt werden kann. Nach dem Verlassen startet das ebenfalls automatische Selbst-Reinigungsprogramm des Klo-Automaten mit desinfizierender Behandlung der WC-Schüssel, einer Gesamt-Boden-Spülung und der anschließenden Trocknungsphase. Nach rund drei Minuten kann der Nächste für "kleine Mädchen" oder "kleine Jungs". Falls es zu einem Zwischenfall kommen sollte, wird über ein Modem ferngesteuert eine Wartungsnachricht an die Betreiber-Firma geschickt. Und um unerlaubten Massen-Sitzungen im Verborgenen vorzubeugen, ist unter den knapp neun Quadratmetern Sanitäranlage eine Waage eingebaut, die bei über 250 Kilogramm Gewicht die Tür blockiert.

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