Ein warmes Plätzchen zum Spielen

TRIER. Im Zeichen Afrikas standen die vergangenen Wochen im Deutsch-Französischen Kindergarten. Zum Abschluss wurde mit einem kleinen Fest noch ein Spielgerät der besonderen Art eingeweiht.

"Wann gehen wir endlich raus?" Leila hüpft ungeduldig auf und ab, und auch die anderen Kinder des Kindergartens sind heute ziemlich aufgeregt. In den Räumen duftet es herrlich nach Kokosgebäck, das sie im Rahmen der afrikanischen Wochen gebacken haben. Die Attraktion, der Grund der Aufregung steht aber draußen: Eine neue Spielhütte, gebaut von Eltern der Kinder. Die wurde mit einem afrikanischen Fest eingeweiht. Nicht mitspielen will an diesem Morgen das Wetter: Der Himmel ist grau, ein ungemütlicher Wind pfeift über die französische Siedlung in Neu-Kürenz und hat jede Menge Regen mitgebracht. Doch das kann heute keinem der Kinder die Laune verderben. Auf dem Hof stellen sich alle in Gruppen auf, singen traditionelle Lieder und tanzen klatschend um den Sandkasten. "Symbolisch für das Land Afrika", wie Kita-Leiterin Sabine Knötgen erzählt, werden das lebenswichtige Wasser und Spezialitäten wie Bananenbrot, Kokoskonfekt- und Kuchen gereicht. Gekonnt schlagen einige Jungen Rhythmen auf Trommeln. Die Räume im Kindergarten vermitteln einen Eindruck dessen, was Geschick und Kreativität der Kinder entstehen lassen haben: gebatikte Stoffe, traditionelle Instrumente, Schmuck und natürlich die vielen süßen Leckereien, die heute auf dem Tisch stehen. "Es ist eine schöne Erfahrung für die Kinder, wenn sie selbst etwas herstellen", findet Lothar Klein, ein Vater. Dass die neue Hütte passend zum Motto der letzten Wochen im afrikanischen Stil errichtet wurde, ist mehr oder weniger Zufall: Der Kindergarten hatte die Idee, ein Spielhaus zu errichten, erzählt Sabine Knötgen. Von den Eltern, kamen dann konkrete Ideen. Der Stil der Hütte hat sich im Laufe der Zeit nicht zuletzt auf Grund des verwendeten Materials entwickelt. Die Stämme kommen gratis vom Gelände der Landesgartenschau. "Bevor die Stadt sie kostenverursachend vernichten muss, haben wir sie kostendeckend verwendet", fasst Lothar Klein zusammen. Er gehört zu den vier Vätern und zwei weiteren Helfern, die die Hütte in Eigenleistung an zahlreichen Wochenenden erbaut haben. Dank geht jedoch auch an die Sponsoren, die Arbeitsgemeinschaft Trierer Kinder, die Sparkasse und Manfred Maximini. Nun haben die Kinder auch bei nass-kaltem Wetter ein trockenes Plätzchen zum Spielen auf dem Hof. Eins, das an das ferne, warme Afrika erinnert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort