Einbahnverkehr und Treppenstufen

OLEWIG. Das wichtigste Bauprojekt für die Entwicklung Olewigs ist die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt. Dem dritten Bauabschnitt kommt dabei besondere Bedeutung zu.

 An dieser Stelle soll der dritte Bauabschnitt für die neue Ortsdurchfahrt von Olewig beginnen. Die "Gauer-Brücke" wird erneuert.Foto: Rainer Neubert

An dieser Stelle soll der dritte Bauabschnitt für die neue Ortsdurchfahrt von Olewig beginnen. Die "Gauer-Brücke" wird erneuert.Foto: Rainer Neubert

Nach demWinter sollte der dritte und letzte Teil des Straßenausbaus inder Olewiger Dorfmitte beginnen. Vor allem wasserrechtlicheFragen haben dazu geführt, dass noch nichts geschehen ist. Dochim Herbst soll die Ruhe in diesem möglicherweise wichtigstenAbschnitt des Projekts vorbei sein. "Zunächst werden wir die sogenannte Gauerbrücke erneuern", sagt Jürgen Metzen vom Tiefbauamtder Stadt. Die sei marode und bereits jetzt für denSchwerlastverkehr gesperrt. Nur PKW und - mit Ausnahmegenehmigung - Busse dürfen über die Stahlkonstruktion rollen. Sie wird ersetzt durch eine Betonbrücke. "Den Straßenbelag auf der Brücke können wir frei wählen", sagt Metzen. Frei wählen heißt in diesem Fall eine Bitumendecke für die Fahrbahn und Pflaster für die Gehwege. So wie die ersten beiden Bauabschnitte der insgesamt 2,72 Millionen Euro teuren Ausbaumaßnahme ausgeführt sind.

Viel mehr als der Brückenbau wird sich allerdings in diesem Jahr kaum bewältigen lassen, zumal auch aufwändige Leitungsneuverlegungen anstehen. Danach wird der Abschnitt zwischen Brücke und Einmündung in die Hunsrückstraße ausgebaut. Erst dann folgt das Herzstück der Maßnahme im Bereich des Klosters. Metzen: "Stadteinwärts bis zur Klosterbrücke bleibt der Straßen- und Bachverlauf im Wesentlichen, wie er ist. Auf dem Reststück wird auf dem Niveau des Baches ein Weg angelegt, der über Treppen und Rampen begehbar sein wird."

Um eine sinnvolle Gestaltung zu gewährleisten, sei ein Landschaftsplaner in das Verfahren eingebunden. "Wir versuchen Bäume zu pflanzen, wo immer es möglich ist", verspricht Jürgen Metzen. Dies betrifft auch die bisherige Betonwüste bei der Einmündung des Kernscheider Höhenwegs. Die dafür notwendigen Grundstücksverhandlungen seien allerdings noch nicht alle abgeschlossen.

Klar ist inzwischen auch, dass trotz der teilweise heftigen Diskussion im Stadtteil die Fahrbahn schmaler wird. Nur noch 3,5 bis 4 Meter werden Begegnungsverkehr unmöglich machen. Deshalb wird nach dem Ausbau zwischen Hunsrückstraße und Brettenbach die Einbahnregelung gelten. Und zwar in Richtung Stadtmitte. "Wir haben die ursprüngliche Planung, die Fahrzeuge stadtauswärts fahren zu lassen, auf Wunsch der Bürger und des Ortsbeirates überarbeitet und die Fahrtrichtung umgekehrt", erläutert Metzen. Lediglich Fahrradfahrer dürfen auch in Zukunft in beide Richtungen rollen.

Die Rechtsabbiegespur von Riesling-Weinstraße/Hunsrückstraße in die Olewiger Straße soll aufgehoben werden. "Geplant ist statt dessen an dieser Stelle eine neue Bushaltestelle, die vor allem von den Studenten des nahen Wohnheims rege genutzt werden dürfte."

Probleme bei der Planung machen derzeit noch die Brücken über den Olewiger Bach. Die am Kloster, und auch die Brücke am Brettenbach bleiben erhalten. "Allerdings wird dort vermutlich ein Umgehungsrohr, ein Bypass, notwendig sein, um den Durchfluss von neun Kubikmetern Wasser pro Sekunde gewährleisten zu können."

Wann der Ausbau der Ortsdurchfahrt beendet sein wird, ist noch nicht zu sagen. Ob es zum ursprünglich angepeilten Termin der Landesgartenschau 2004 soweit sein wird, ist eher fraglich.

Im Stadtteil selbst stößt der bisherige Ausbau weitgehend auf Zustimmung, auch wenn es Klagen darüber gibt, dass mancher Autofahrer trotz der engeren Fahrbahn durch den Ort rast und einfach über die Randbegrenzungen brettert.

"Der Ausbau ist bislang gelungen", sagt auch Ortsvorsteherin Hannelore Komes, "auch wenn wir mit der langsamen Realisierung nicht ganz zufrieden sind." SPD-Ortsbeiratsmitglied Hans Jötten glaubt, dass sich der Stadtteil "weiter entwickeln wird, wenn die Ortsdurchfahrt fertig ist".

Von den vier Buslinien, die einst durch den Ort fuhren, wird nur noch die Linie 6 übrig sein, und die auch nur noch in Richtung Stadt. Darüber berichten wir in unserer morgigen Ausgabe.

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