Eine Frage der Prioritäten

Bernardings Botschaft ist eindeutig: Das Südbad ist kein Negativposten, den man loswerden will, sondern eine Säule des Freizeitangebots in Trier. Süd- und Nordbad ergänzen sich optimal, nur gemeinsam bilden sie ein effektives Bäderkonzept.

Das wird man in Trier gerne hören. Ohne das Südbad würde der Sommer für viele Familien, Kinder und Jugendliche erheblich an Attraktivität verlieren. Doch die Aussage des Sportdezernenten steht im Widerspruch zu den Zahlen des gerade verabschiedeten Haushalts 2004. Dort ist kein einziger Cent fürs Südbad vorgesehen. Andere Einrichtungen haben offenbar Priorität. Verbesserungen im Moselstadion etwa schlagen mit 209 000 Euro zu Buche. Das Südbad braucht eine Generalsanierung, die aus Sicht der Stadt unbezahlbar ist - zumal die benötigten vier bis fünf Millionen Euro aufgrund der eng zusammen hängenden Arbeitsabläufe nicht über Jahre gestreut werden können. Die Entscheidung, welches Projekt unterstützt wird und welches warten muss, richtet sich auch nach der Frage, wo die stärkste Lobby sitzt und welcher Haushaltsposten das höchste Ansehen genießt. Ein deutliches Beispiel dafür, wie schwierig die Haushaltsdebatte ist - insbesondere im Jahr einer Kommunalwahl. Beim Südbad sollte die Entscheidung einfach sein: Eine stärkere Lobby als 248 000 Badegäste kann es kaum geben. j.pistorius@volksfreund.de

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