Eine Frage der Sorgfaltspflicht

Weil der Busfahrer der Linie 30 der Stadtwerke Trier (SWT) die "Haltestelle Mitte" in Trier-Filsch am Montagmittag wegen einer Baustelle nicht anfahren konnte, mussten einige Filscher Schüler bis nach Korlingen mitfahren. Offenbar gab es im Vorfeld mehrere Kommunikationsprobleme.

Trier-Filsch. "Die Kinder waren völlig verdattert", sagte Raimund Winkels, Vater eines betroffenen Schülers aus Filsch. Der Grund: Die Linie 30 fuhr am vorigen Montag nach der Schule nicht wie gewohnt in den Ort Filsch hinein, sondern schnurstracks weiter ins einige Kilometer entfernte Korlingen. Dort stiegen die Sechst- und Siebtklässler in einen "Gegenbus", der sie zurück in den Heimatort Filsch brachte.

"Das ist keine Kleinigkeit", betont Raimund Winkels und appelliert an die Sorgfaltspflicht der Unternehmen gegenüber den Fahrgästen - insbesondere Kindern.

Auf TV-Anfrage erklärte Ernst Nürnberg. "Es gab wegen dieses Vorfalls schon mehrere Beschwerden." Wegen Straßenaufbrucharbeiten in Filsch habe die Linienführung umgelegt werden müssen. Das Problem: Die Stadtwerke Trier haben erst um neun Uhr am Montagmorgen von den Straßenaufbrucharbeiten erfahren, sagt Ernst Nürnberg. "Weil uns vorher nichts bekannt war, konnten wir die Fahrgäste über die Streckenänderung nicht früher informieren."

Der Busfahrer des Subunternehmens habe gegenüber Nürnberg erklärt, dass er vor der Bushaltestelle "Filscher Häuschen" die Fahrgäste über eine Durchsage informiert habe. "Doch es hat am Filscher Häuschen niemand einen Haltewunsch gedrückt, hat der Busfahrer mir gesagt", berichtet der SWT-Fahrdienstleiter weiter.

"Die Kinder haben nichts von einer Durchsage mitbekommen", erklärt dagegen Raimund Winkels. Aber es gehe auch nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, dass sich solch eine Situation nicht wiederholen dürfe - und es gehe um Sorgfalt.

"Auf dem Anstieg Richtung Hockweiler Höhe haben sich die Kinder laut Busfahrer dann gemeldet", sagt Nürnberg. Der Busfahrer habe einen Kollegen per Funk informiert, und gebeten, an der Haltestelle "Zum Steinbruch" zu warten, um die Kinder mit nach Filsch zu nehmen.

"Er hat absolut richtig gehandelt, denn es wäre zu gefährlich gewesen, die Kinder an der Straße entlang laufen zu lassen. Vor allem, weil es dort keinen Fußweg gibt", sagt Nürnberg.

Das Unternehmen hat sich mit den betroffenen Familien in Verbindung gesetzt, um mit den Eltern persönlich über die Situation am Montag zu sprechen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort