Eine Intensivstation auf Rädern

TRIER. (hme) Die so genannte Rettungskette, die Notfallpatienten per Rettungswagen, Notarztwagen oder Rettungshubschrauber ins Krankenhaus führt, wird vervollständigt. Ab sofort steht in der Region ein besonderer Rettungswagen mit Intensivtrage zur Verfügung.

Krankentransport und Rettungsdienst liegen in Trier, mit Ausnahme der Stadtteile Ehrang und Pfalzel, bereits seit der Jahrhundertwende in den Händen der Berufsfeuerwehr. Im kommenden Jahr wird Jubiläum gefeiert - 100 Jahre Rettungsdienst. Jetzt wurde ein weiterer Meilenstein im Rettungsdienstbereich der Region Trier offiziell seiner Bestimmung übergeben. Nach der Erstversorgung eines schwer verletzten oder schwer erkrankten Patienten erfolgt oft die Verlegung auf eine Intensivstation. Wenn dort aber kein Bett frei ist und der Patient in ein anderes Krankenhaus muss, steht in der Region Trier seit dieser Woche ein Intensiv-Transport-Wagen (ITW) bereit. Mit dem ITW kann der Patient unter der Obhut eines intensivmedizinisch qualifizierten Arztes und eines im Intensivtransport geschulten Rettungsassistenten in die geeignete Klinik transportiert werden. In Rheinland-Pfalz ist Trier nun neben Kaiserslautern, Koblenz, Ludwigshafen und Mainz der fünfte Standort einer fahrenden Intensivstation. Die ärztliche Besetzung erfolgt zu 75 Prozent aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und zu einem Viertel aus dem Marienkrankenhaus Ehrang. Die Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr Trier und der Rettungswache des Roten Kreuzes in Konz wurden für ihren Einsatz auf dem ITW besonders geschult. Angefordert wird der Spezialtransport bei der Rettungsleitstelle durch einen Arzt aus dem Krankenhaus, das einen Patienten verlegen möchte. Angesichts begrenzter Mittel haben sich die Krankenkassen, der Rettungsdienst und die beteiligten Krankenhäuser darauf verständigt, den ITW in Trier zunächst nur werktags tagsüber in Betrieb zu nehmen. Die Kosten der von der Stadt Trier beschafften Intensivtrage belaufen sich auf 85 000 Euro, ohne das Fahrzeug. Bürgermeister Georg Bernarding betonte die Notwendigkeit der neuen Technik und die steigenden Einsatzzahlen des Rettungsdienstes der Trierer Berufsfeuerwehr. Zum Abschluss der Feierstunde auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr wurden die neue Intensivtrage und die Fahrzeuge von den beiden Notfallseelsorgern Franz Rudolf Junge und Dirk Breidenbach eingesegnet.

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