Eine Lade für alle Dokumente

Guter Tradition folgend feiert die Maler- und Lackierer-Innung Trier Saarburg Mitte Oktober ihr Patronatsfest. Diesmal hatte das Lukasfest eine besondere Note. Eine neue Innungslade wurde vorgestellt sowie eingesegnet und damit offiziell in Besitz genommen.

 Pastor Hans Wilhelm Ehlen segnet die Zunftlade der Maler- und Lackierer-Innung Trier-Saarburg ein. Mit dabei: Innungsobermeister Jörg Baumann (rechts). TV-Foto: Ludwig Hoff

Pastor Hans Wilhelm Ehlen segnet die Zunftlade der Maler- und Lackierer-Innung Trier-Saarburg ein. Mit dabei: Innungsobermeister Jörg Baumann (rechts). TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier/Trier-Saarburg. (LH) Dass die Maler- und Lackierer-Innung Trier-Saarburg die Tradition hoch hält, zeigte sich erneut bei einem Gottesdienst in der Trierer Marktkirche St. Gangolf: Pastor Hans Wilhelm Ehlen segnete eine neu geschaffene Innungslade. Die eine oder andere (ältere) Handwerkszunft mag besser dran sein, weil sie so eine Lade vielleicht schon seit Jahrhunderten besitzt. Die Maler und Lackierer hingegen haben ein historisches Stück nie besessen. Mit ein Grund dürfte sein, dass es ihre Innung so lange noch nicht gibt. Obermeister Jörg Baumann (Trassem) schätzt die Gründerzeit seiner Innung auf vielleicht einhundert Jahre. Also fasste die bisher "Lade-lose-Innung" im vergangenen Jahr den Entschluss, eine Lade anzuschaffen, um so mit anderen Innungen gleichzuziehen. Aber wozu braucht man so ein Stück in einer Zeit, in der ein Tresor womöglich mehr Sicherheit zur Aufbewahrung bieten würde? Dem Obermeister geht es nicht nur um die Aufbewahrung aller wichtigen Dokumente der Innung, sondern auch um ein gehöriges Stück Symbolcharakter, die der neuen Errungenschaft zukommen soll. Handwerkliches Zusammengehörigkeitsgefühl und Selbstbewusstsein sollen ebenso dokumentiert werden.

Ganz sicher wird es Zunft-Truhen geben, für deren Transport einige starke Männer vonnöten wären. Bei der Trier-Saarburger Maler- und Lackierer-Innung verhält es sich anders: Ihre Lade ist äußerst handlich und kann überall dorthin mitgenommen werden, wo sie gebraucht wird. Ihr Depot werde sie in der Kreishandwerkerschaft haben, sagt Baumann.

Geschaffen wurde die Zunftlade von Studierenden des Studiengangs Kommunikationsdesign der Trierer Fachhochschule. "Wir wollten ein zeitgemäßes und zeitloses Objekt, da es der Innung viele Jahre zur Aufbewahrung von Dokumenten und bei besonderen Veranstaltungen dienen soll", sagt Professorin Anita Burgard bei der Vorstellung. Beim Öffnen des Holzquaders fallen die drei farbigen Innungswappen in Rot, Gelb und Blau auf. Den modernen und zeitlosen Anstrich erhält das Stück durch einen Edelstahlriegel, der den Holzquader in der Mitte durchdringt. Geöffnet können in ihm Medien in digitaler Form aufbewahrt werden. Und genau da hat diese Lade Vorgängermodellen anderer Zünfte aus verschiedenen Jahrhunderten etwas voraus...

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