"Eine Lichtbotin für unsere Zeit"

Beim "Alix-Le-Clerc-Tag" in der Welschnonnenkirche in Trier wurde ein Bildnis der großen Ordensgründerin Alix Le Clerc enthüllt, das von nun an seinen ständigen Platz in dem Gotteshaus haben wird. Die Teilnehmer der Feierstunde waren begeistert von der lupenreinen Arbeit, der man die moderne digitale Reproduktion vom Original (von 1622) nicht ansieht.

 Ein großer Augenblick: Erstmals öffentlich gezeigt wird in der Welschnonnenkirche die Reproduktion eines Gemäldes von 1622 mit der Ordensgründerin Alix Le Clerc. Zelebrant Franz Ronig (links) spricht Gebete und segnet das Werk. TV-Foto: Ludwig Hoff

Ein großer Augenblick: Erstmals öffentlich gezeigt wird in der Welschnonnenkirche die Reproduktion eines Gemäldes von 1622 mit der Ordensgründerin Alix Le Clerc. Zelebrant Franz Ronig (links) spricht Gebete und segnet das Werk. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. (LH) Selbst Franz Ronig war begeistert von der Repro-Arbeit. Das will etwas heißen, wenn der langjährige Leiter des Amtes für kirchliche Denkmalpflege und Kustos des Trierer Domschatzes ein Kunstwerk in den höchsten Tönen lobt. Der 9. Januar ist in der Verehrung der seligen Ordensgründerin der Congrégation Notre Dame (Welschnonnen), Alix Le Clerc (1576 bis 1622), immer ein bedeutsamer Tag. Am Mittwoch jährte sich ihr Todestag zum 386. Male. Bedeutend durch soziales Engagement

"Ich halte Alix Le Clerc für eine ganz bedeutende Frau, sowohl in ihrem sozialen Engagement, sowie in ihrer pädagogischen Art - und das genährt durch eine tiefe Religiosität, die bis heute auf die Ordensgemeinschaft ausstrahlt." Und das weltweit - von Europa über Japan, Vietnam, die USA und Kanada - sagte Franz Ronig nach der von ihm zelebrierten Eucharistiefeier in der Welschnonnenkirche in der Flanderstraße. Dann fiel das Tuch: Das Original-Gemälde wurde 1622 von dem lothringischen Hofmaler Claude Deruet geschaffen. Im gleichem Atemzug wie die Ordensgründerin nennt Ronig "ihren großen Lehrmeister", Pierre Fourier (1565 bis 1640).Mit Fourier, dem Priester, Augustiner-Chorherr und katholischen Heiligen, gründete die Tochter aus einer angesehenen französischen Kaufmannsfamilie im lothringischen Mattaincourt Weihnachten 1597 den Orden der Augustiner Chorfrauen der Congrégation Notre Dame, deren erste Oberin Alix Le Clerc dann auch wurde. Unendliches Gottvertrauen

Die Augustiner-Chorfrau, Schwester Dorothea Kuld (Konvent der Congregatio Beatae Mariae Virginis, Essen), würdigte in ihrem Festvortrag Werdegang und Persönlichkeit der Ordensgründerin, insbesondere ihre Selbstständigkeit im Denken. Mit einem "unendlichen Gottvertrauen" sei Alix Le Clerc ausgestattet gewesen, hob die Referentin hervor. Ein Brief sei erhalten geblieben, woraus Dorothea Kuld zitierte: "Ich bitte inständig, dass Gott Eure ganze Liebe sei." Aufgabe des Ordens war die schulgeldfreie Erziehung und Bildung von Mädchen und jungen Frauen. Durch ihren Tod mit 46 Jahren hatte Alix Le Clerc die volle kirchliche Anerkennung des Ordens überhaupt nicht mehr erlebt. Augustiner Bräu schließt den Kreis

Der Abschluss des Gedenktages war etwas profaner: Anton Viktor Wyrobisch, Projektleiter "Denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule" am Auguste-Viktoria-Gymnasium (AVG), hatte für den anschließenden Empfang in der AVG-Aula eigens original Augustiner Bräu aus München besorgt. Da schloss sich nun der Kreis zu den Augustiner-Chorherren und Chorfrauen auf eine etwas weltliche und genüsslichere Art und Weise.

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