Eine Liebesgeschichte aus Feyen

In Feyen hatten sie eine schöne Kindheit, die Jugend nahm ihnen der Krieg. Heute blicken sie dankbar auf über 60 gemeinsame Jahre zurück: Leni und Wilhelm Marzi feiern diamantene Hochzeit.

 Zusammenhalt in guten und in schlechten Zeiten: Wilhelm und Leni Marzi. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Zusammenhalt in guten und in schlechten Zeiten: Wilhelm und Leni Marzi. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier-Feyen. (QO) Es gibt nur noch wenige "Ur-Feyener", doch Wilhelm Marzi ist einer von ihnen. "Ich bin der älteste Feyener, der hier geboren und zur Schule gegangen ist. In der alten Notkirche haben wir 1948 geheiratet." Seine Frau Leni stammt aus Ockfen bei Saarburg und zog als Fünfjährige mit ihrer Familie nach Feyen. "In der ersten Schulklasse haben wir uns kennengelernt, seitdem waren wir immer zusammen", berichten sie. Heute sind beide 82 Jahre alt und feiern ihre diamantene Hochzeit.

Während des Krieges war Wilhelm Marzi bei der Luftwaffe und daraufhin vier Jahre in englischer Gefangenschaft. "Fünf Jahre habe ich ihn nicht gesehen, er galt als vermisst", erinnert sich Leni Marzi. Dann endlich die frohe Nachricht: Ihr Zukünftiger war auf dem Weg nach Hause. "Um Mitternacht kam immer der Heimkehrerzug. Fünf Nächte lang sind wir zum Bahnhof gelaufen, doch er kam nicht." An einem Sonntag sei er angekommen.

Das Paar baute in der Bornewasserstraße. 1953 machte Wilhelm Marzi seine Meisterprüfung im Zimmererhandwerk. Bei der Handwerkskammer war er der erste Meister für die überbetriebliche Ausbildung. Sohn Helmut starb mit nur 36 Jahren an einer schweren Krankheit, Enkelin Melanie lebt mit ihrer Familie an der kanadischen Grenze. "Wir sind dankbar und glücklich, dass wir die 60 Jahre in schweren und auch in schönen Zeiten immer gemeinsam verbracht haben", sagt Wilhelm Marzi zurückblickend. "Wir freuen uns für jeden Tag, den wir noch gemeinsam erleben dürfen."

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