Eine Osteraktion im September

Die Geduld der Eltern, deren Kinder seit Januar wegen der Bauschäden nicht die gewohnte Kindertagesstätte am Trimmelter Hof besuchen können, wurde bereits arg strapaziert. Jetzt überreichten sie einen Brief mit etwa 90 Unterschriften an den Leiter des Jugendamts, Achim Hettinger,. Der Wunsch der Eltern: Ihre Kinder sollen spätestens ab Ostern 2009 wieder die Kita besuchen können.

Trier-Tarforst. (noj) Die Dekoration an diesem verregneten Morgen war für die Jahreszeit eher ungewöhnlich. Die Stehtische in der ansonsten leer geräumten Kindertagesstätte waren mit bunten Schmetterlingen geschmückt, und es gab Gebäck in Osterhasenform. Jugendamtsleiter Achim Hettinger, der gekommen war, um den Brief der Eltern entgegenzunehmen und sich der Diskussion zu stellen, erhielt zusätzlich einen Osterkranz mit der Bitte, diesen in seinem Büro zur täglichen Erinnerung aufzuhängen. "Wir hoffen, dass wir Ostern wieder hier einziehen können" sagte die Vorsitzende des Elternausschusses Dorothee Faber.

In dem Brief mahnen die Eltern der sechsgruppigen Einrichtung an, dass endlich mit den Sanierungsarbeiten begonnen werde. Außerdem verweisen sie auf die vielen Nachteile, die die Familien durch die Auslagerung auf zwei Standorte auf dem Petrisberg hinnehmen müssen. So sei in dem Ausweichquartier "Rotes U" beispielsweise kein Außengelände vorhanden. Zudem verbrächten die Kinder viel ungenutzte Zeit im Bus, abgesehen von den häufigen privaten Autofahrten zwischen Trimmelter Hof und dem Petrisberg. Pädagogisch wichtige, regelmäßige Kontakte zwischen Eltern und Erzieherinnen entfielen. Freundschaften unter den Kindern würden durch die zwei Standorte, auf die die Kinder verteilt wurden, getrennt. Zunehmend wachse der Unmut durch den Eindruck, dass wertvolle Zeit verstreiche, ohne dass sich wirklich etwas bewege, schrieben die Eltern weiter.

Einen konkreten Termin für die Rückkehr der Kinder in die Kita am Trimmelter Hof konnte Hettinger den Eltern auch dieses Mal nicht versprechen. Aber er bezeichnete Ostern als Wiedereinzugstermin als "realistisch". Als Grund für die bisherige Verzögerung führte er das Warten auf das Schadens-Gutachten an, das erst seit einigen Wochen vorliege. Am 25. September werde das Thema im Stadtrat besprochen.

"Für uns war das Gutachten wichtig", erklärte Hettinger die Position der Stadtverwaltung. Es habe ergeben, dass es bei der Planung und beim Bau Unzulänglichkeiten gegeben habe. Dennoch könne man Planer und Handwerker nicht haftbar machen. Für viele Eltern ist das unverständlich. "Warum die lange Verzögerung, wenn die Stadt doch auf den Kosten sitzen bleibt?", zeigte eine der Mütter ihren Unmut. Ein weiterer Kritikpunkt war die Informationspolitik.

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