Eine Prise Beatles zu Shakespeare

TRIER. Ist Liebe mehr wert als Freundschaft? Um diese Frage dreht sich die Shakespeare-Komödie "Zwei Herren aus Verona". Die Trierer Waldorfschule garniert ihre Inszenierung mit Beatles-Klassikern.

 Julia (Eva-Maria Moseler), Silvia (Doreen Fischer), Valentin (Julian Neises) und Proteus (Jonas Müller) verstricken sich in William Shakespeares "Zwei Herren aus Verona" in einen Zwist um den Wert von Liebe und Freundschaft. TV-Foto: Claudia Neumann

Julia (Eva-Maria Moseler), Silvia (Doreen Fischer), Valentin (Julian Neises) und Proteus (Jonas Müller) verstricken sich in William Shakespeares "Zwei Herren aus Verona" in einen Zwist um den Wert von Liebe und Freundschaft. TV-Foto: Claudia Neumann

Zwei Freunde verlieben sich in die selbe Frau. Das gibt Ärger. Valentin und Proteus, zwei junge Männer aus Verona, verzehren sich nach Silvia, der Tochter des Herzogs von Mailand. Sie verlassen ihre Heimatstadt und reihen sich in die Schar der Verehrer der blaublütigen Schönen ein. Aus Freunden werden Rivalen. Doppelter Verrat aus Liebe

Valentin erwägt sogar, Silvia zu entführen, um sie ganz für sich zu haben. Diese Pläne enthüllt sein Freund Proteus dem Herzog, der daraufhin Valentin vom Hof verbannt. Liebesblind ist Proteus dabei ganz entfallen, dass in Verona noch seine Geliebte Julia auf ihn wartet. Deren Geduld ist bald aufgebraucht. Sie ergreift die Initiative und macht sich als Mann verkleidet auf die Reise zu ihrem abtrünnigen Liebsten. Proteus kommt nun ganz schön ins Schwitzen: Doppelten Verrat, an seinem Freund und seiner Geliebten, hält Silvia ihm vor. Die Liebeskomödie "Zwei Herren aus Verona" gehört zu den weniger bekannten Werken William Shakespeares. Die achte Klasse der Trierer Waldorfschule übte das Stück jetzt im Rahmen ihres jährlichen Theaterprojektes ein und kann dabei mit einigen Besonderheiten aufwarten. In der Neuübersetzung der Bremer Shakespeare-Company dampfen die Dialoge - vor allem in den Szenen der Diener Lanz und Speed - nur so vor deftigen Anspielungen. Die Idee zu einer weiteren Zutat, die es so sicherlich nur hier zu hören gibt, stammt von Waldorfschul-Lehrer Paul Krämer. Er lässt Lieder der "Beatles" in das Stück einfließen. "She loves you, yeah yeah yeah" hänselt da schon mal eine Gruppe von Sängern den liebeskranken Valentin. "Die Shakespeare-Stücke wurden früher wahrscheinlich auch mit Musik aufgeführt", erklärt Krämer, "sie soll das Ganze auflockern". Außerdem passe das "Beatles"-Repertoire an Liebesliedern gut zur Geschichte. Und die endet in Trier ganz anders, als vom Meister vorgesehen. Das Finale leiht sich Krämer nämlich aus der "Vergeblichen Liebesmüh", da der ursprünglich vorgesehene abrupte Schluss manche Frage offen lasse. So oder so - die Zuschauer dürfen auf alle Fälle gespannt sein. Die Aufführen finden statt am heutigen Freitag, 2. März, und am Samstag, 3. März, und zwar jeweils um 20 Uhr in der Trierer Waldorfschule. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

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