Eine Schule für alle

Wie es um die Möglichkeiten einer Integrierte Gesamtschule in Trier (IGS) steht, wurde vor dem Hintergrund der Debatte um das Schulentwicklungskonzept der Stadt bei einer Podiumsdiskussion in der Tufa Trier diskutiert. Dabei kamen weniger Konkretes als grundsätzliche Standpunkte zur Sprache.

Trier. (ae) 24 Gesamtschulen gibt es in Rheinland-Pfalz, aber nicht in Trier, wo politische Mehrheiten ein solches Projekt bisher verhinderten. Einen neuen Vorstoß hat die Initiative "Eine Schule für alle" mit einem Konzept gemacht, das deren Sprecherin Theresia Görgen als Grundlage der von der GEW initiierten und von deren Vertretern Peter Heisig und Hildegard Muriel eröffneten Podiumsdiskussion in der Tufa vorstellte:"Alle Kinder, unabhängig von Begabungen, Behinderungen oder Zugehörigkeit zu Minoritäten werden aufgenommen und in ihrer Individualität bewusst wertgeschätzt." Dafür seien neue Rahmenbedingungen für das Lernen, etwa Bildung heterogener Gruppen ebenso erforderlich wie eine ganzheitliche Diagnostik des Entwicklungsstandes. Eine Idealvorstellung für Podiumsmitglied Reiner Schladweiler, der als Vater von vier Kindern praktische Vorteile hinsichtlich Organisation und Elternengagement ansprach. Ein Modell, das Weiterbildung der Lehrkräfte sowie deren Bereitschaft zu Mehrarbeit voraussetze und deshalb nicht über ihre Köpfe hinweg umgesetzt werden könne, mahnte Lutz Zahnhausen, der als Lehrer an der IGS Koblenz-Pollenfeld positive Erfahrungen mit heterogenen Lerngruppen macht. Frieder Bechberger-Derscheid von der GEW (ehemaliger Ministerialdirektor im Bildungsministerium) begrüßte das Konzept als Antwort auf die Lehren von Pisa, der gezeigt habe, dass möglich langes gemeinsames Lernen erfolgreicher sei als frühe Trennung, die in Deutschland vor allem soziale Selektion sei. Moderator Dieter Lintz fragte, ob das für Trier eine denkbare Option zur Realisierung der IGS sei, doch da hielt sich Schuldezernent Ulrich Holkenbrink bedeckt. Wegen der Diskussionen über das Schulentwicklungskonzept, an dem Theresia Görgen ja dabei sei, könne er nur sagen, man diskutiere ganzheitlich. Dann trat sein Lob der vorhandenen Schulinfrastruktur die Grundsatzdebatte um das Für- und Wider des dreigliedrigen Systems los, die vor allem dessen mangelnde Durchlässigkeit nach oben thematisierte. Infos über das Konzept "Eine Schule für alle" gibt es bei Hildegard Muriel, Tel.: 0651/53401 oder unter www.eineschulefueralleintrier.de

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