Eine Stadt aus Pappmaché und Weinkorken

Das Marktkreuz aus Pappmaché, die Römerbrücke aus Weinkorken oder die Porta Nigra im Hundertwasser-Stil: Beim Kunstwettbewerb "Uns schien Trier" ließen sich die Trierer Schüler einiges einfallen. Im Museum Simeonstift wurden aus über 400 Einsendungen nun einige Werke prämiert - ganz ohne Jury.

 Grenzenlose Ideen: Bei der Preisverleihung des Schüler-Kunstwettbewerbs „Uns schien Trier“ wurden die eingereichten Werke prämiert und im Foyer des Museums Simeonstift ausgestellt. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Grenzenlose Ideen: Bei der Preisverleihung des Schüler-Kunstwettbewerbs „Uns schien Trier“ wurden die eingereichten Werke prämiert und im Foyer des Museums Simeonstift ausgestellt. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Trier. Es war eine Rückkehr zum Beginn der Erfolgsgeschichte: Im Museum Simeonstift, wo einige Dutzend Werke prämiert wurden, entstand für Günter Grünewald, den Initiator des Kunstprojekts, auch die Idee dazu: "Bei einer Ausstellung im April wurden Werke gezeigt, bei der die Künstler alte Gebäude neu interpretieren. Da dachte ich mir: Das können die Trierer Kinder auch."

Und Grünewald lag goldrichtig: Über 400 Einsendungen konnte er zusammen mit dem Jugendzentrum Mergener Hof verzeichnen, und sie alle wurden im Rahmen der Preisverleihung im Museum präsentiert. "Wir wollten ganz bewusst keine Jury, die dann die besten Werke kürt", sagt Grünewald. "Jeder sollte ohne Erfolgsdruck teilnehmen können."

Also wurde ausgelost. Sowohl in der Einzel-, aber auch in der Gruppenwertung konnten sich die teilnehmenden Schüler fast aller Trierer Schulen über wertvolle Preise freuen: Einkaufsgutscheine, Kinokarten, Buchgutscheine, sogar eine zweitägige Reise ins Disneyland nach Paris war dabei. 33 Preise konnte Grünewald von Sponsoren aus Trier und dem Umland für die Kinder und Jugendlichen zusammentragen. Höhepunkt der Preisverleihung: Als Schule mit den meisten Einsendungen durfte sich die Keune-Grundschule aus Tarforst über eine elektronische Tafel - genannt "Whiteboard" - im Wert von rund 2500 Euro freuen.

Rekord: 280 Schüler reichen 230 Werke ein



"Wir haben schon gezittert, kurz bevor der Name bekannt gegeben wurde", sagte Lehrerin Isabelle Rotsch. "Das Whiteboard wird ganz sicher einen würdigen Platz in der Schule finden. Vielleicht entsteht ein kleiner Computerraum, in den man die elektronische Tafel integrieren könnte." Rund 230 Werke haben die insgesamt 280 Schüler der Tarforster Grundschule eingesandt. Rekord.

"Der Wettbewerb zeigt: Trie-rer Jugendliche interessieren sich für ihre Geschichte", sagte Schuldezernent Ulrich Holkenbrink, der die Auslosung vornahm. "Und man lernt dabei, sich genau mit den Gebäuden zu beschäftigen: Wer die Porta Nigra nachbauen will, muss ganz genau hinsehen, wie viele Torbögen sie überhaupt hat."

Die Kunstwerke werden bis Freitag, 31. Oktober, im Jugendzentrum Mergener Hof von 9 bis 17 Uhr ausgestellt. In dieser Zeit können auch alle Preisträger, die bei der Verleihung nicht anwesend sein konnten, ihre Preise abholen. Danach sollen einige Stücke über die Trierer City Initiative in Geschäften in der Innenstadt ausgestellt werden, kündigte Grünewald an. Auch könne er sich einen Verkauf der Werke für einen wohltätigen Zweck gut vorstellen - vorausgesetzt natürlich, die Nachwuchskünstler sind damit einverstanden.

Die Sieger:



Einzelwertung: Allegra Thierfelder (Keune-Grundschule, Klasse 1b), Frederic Lambertz (Keune-Grundschule, 3b), Angelique Kölzer (Keune-Grundschule, 1b), Ravneet Gill (Keune-Grundschule, 3c), Enno Fandel (Keune-Grundschule, 4b), Alexander Münnich (Keune-Grundschule, 2c), Maximilian Engler (Keune-Grundschule, 2d), Anja Löscher (Hindenburg-Gymnasium, 13), Angelika Bender (Hindenburg-Gymnasium, 13), Nicole Günther (Hauptschule Ehrang, 9), Lena Kirsch (Cüppers-Schule, H5), Nadine Oedekoven (Cüppers-Schule, R9), Puivet (Hindenburg-Gymnasium, 13), Etiosa Atobengbe (Keune-Grundschule, 3b), Lars Hornetz (Keune-Grundschule, 2c), Leon Mohn (Keune-Grundschule, 3c), Nils Sander (Grundschule Heiligkreuz, 4a).

Gruppenwertung: Stephanie Eden/Singe Türkoglu (Max-Planck-Gymnasium, Klasse 12), Denis Schott/Svenja Schwickerath (Keune-Grundschule, 4c), Franca Rieff/Michaelle Weber/Lina Golumbek/Fabian Juhre (Grundschule Ausonius, 4a), Franca Rieff/Fabian Juhre (Grundschule Ausonius, 4a), Lilli Dallinger/Charlotte Marx (Max-Planck-Gymnasium, 12), David Deutsch/Abdul Sattar Al-Havith (Hindenburg-Gymnasium, 6c), Franca Rieff/Fabian Juhre (Grundschule Ausonius, 4a), Johanna Cluse/Zoe Huybrecht (Hindenburg-Gymnasium, 6c), Manuel Beh/Juvian Ferry/Alexander Gehrich (Hindenburg-Gymnasium, 6c), Alex Molleker/Alina Franken (Keune-Grundschule, 2a), Justus Jeilmann (Grundschule Heiligkreuz, 4b), Felix Schömer/Julius Fick (Cüppers-Schule, R9), Maya Link/Nina Friedrichs (o.A.).

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