Eine Tankstelle für Familien

Kinderreiche, einkommensschwache Familien können einen kostenlosen Urlaub in einer Familien-Ferienstätte oder Jugendherberge in Rheinland-Pfalz verbringen. Familienministerin Malu Dreyer (SPD) stellte das diesjährige Projekt vor, an dem mehr als 50 Einrichtungen beteiligt sind.

Trier. (emw) Eine Woche kostenlos Ferien verbringen: Dieser Wunsch geht dieses Jahr für fast 170 Familien in Rheinland-Pfalz in Erfüllung. Das Projekt wurde bereits vor fünf Jahren auf Initiative der Familienministerin Malu Dreyer ins Leben gerufen. Über die Wohlfahrtsverbände werden kinderreiche Familien und Alleinerziehende ausgewählt, denen nur ein geringes Einkommen zu Verfügung steht. Rund 50 Einrichtungen haben sich in diesem Jahr bereiterklärt, den Familien eine Woche kostenlosen Urlaub während der Sommerferien anzubieten.

"Besonderes Engagement für besondere Menschen in besonderen Lebenslagen", so fasste Malu Dreyer die Gemeinschaftsaktion des rheinland-pfälzischen Familienministeriums mit den Jugendherbergen, Familienferienstätten und der Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege bei einer Pressekonferenz in der Trierer Jugendherberge zusammen. "Den Eltern und ihren Kindern soll Luft gegeben werden, mal andere Dinge jenseits von Alltagsfragen zu erleben."

Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Auswahl war, dass viele der Familien selten oder noch nie Urlaub gemacht haben und sich auch in diesem Jahr keinen leisten können. Neben kostenloser Unterkunft und Verpflegung wird den Familien auch ein Freizeitprogramm angeboten. "Die gemeinsame Zeit, oft auch in der Gemeinschaft mit anderen Familien, wirkt sich positiv auf das Familienleben und den Erziehungsalltag aus und ist deshalb von großem Wert", so Malu Dreyer.

Jacob Geditz, Vorstandsvorsitzender der Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz, betonte ebenfalls den hohen Stellenwert der Aktion. "Dieses Projekt wird auch in den folgenden Jahren wieder stattfinden, und die Anzahl an Familien ist sicher noch zu steigern." Finanziert wird die Aktion durch mehrere Sponsoren sowie gute Kooperation. Die dadurch ermöglichte gemeinsame Zeit soll allen Beteiligten auch als Erfahrungsaustausch mit anderen Familien in der gleichen Lage dienen. Der Geschäftsführer der Familien-Ferienstätten, Gereon Haumann, nannte das Projekt ein "vorbildliches Modell der Zusammenarbeit".

Wie wichtig dieses Konzept auch für die Zukunft ist, zeige dessen Auswirkung auf die Familien. Der Urlaub trage nicht nur zur Erholung vom Alltagsstress bei, sondern stärke auch den Zusammenhalt der Familienmitglieder. Schließlich seien Ferien ja auch "wie eine Tankstelle für die Familien, eine wichtige Auszeit", sagte Haumann.

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